Die Paulskirche in Frankfurt: Wiege der Demokratie
Frankfurt/Main (dpa) - Die Frankfurter Paulskirche gilt als Geburtsstätte der Demokratie und des Parlamentarismus in Deutschland. 1848 tagte in dem klassizistischen Rundbau die erste gesamtdeutsche Nationalversammlung mit Abgeordneten aus den damaligen Kleinstaaten.
Inzwischen wird die ehemalige evangelische Kirche vor allem als Ort für Feierlichkeiten genutzt. So wird beispielsweise jedes Jahr der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels in der Paulskirche verliehen.
Von 1786 bis 1833 war die Kirche im klassizistischen Stil nach Plänen des Stadtbaumeisters Johann Andreas Liebhardt gebaut und als erste evangelisch-lutherische Hauptkirche der Stadt geweiht worden. Ihr Vorgänger war die 1786 abgerissene mittelalterliche Barfüßerkirche. Mit der Jahrhundertfeier zum Gedenken an die Freiheitskriege wurde die Paulskirche 1913 Gedenkstätte. Im Zweiten Weltkrieg brannte sie nach Bombenangriffen 1944 ganz aus.
Zum 100. Jahrestag des Zusammentretens der Nationalversammlung am 18. Mai 1948 wurde das Gebäude mit Hilfe von Spenden aus ganz Deutschland wieder aufgebaut, als erstes historisches Gebäude in Frankfurt. 1988 begann Renovierungsarbeiten, 1991 wurde im Untergeschoss das riesige Wandgemälde des Berliner Malers Johannes Grützke enthüllt. Es zeigt den Zug der ersten Volksvertreter in die Paulskirche.