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Der Einbau von Sicherheitsglas senkt das Verletzungsrisiko Die transparente Gefahr mindern

23.11.2011, 04:18

Troisdorf (dapd) l Während in öffentlichen Gebäuden Sicherheitsglas zur Standardausstattung gehört, ist es in Privathaushalten eher eine Seltenheit. "Die Verletzungsgefahr wird dort häufig unterschätzt. Vor allem bei Lichtausschnitten in Türen, bodentiefen Fenstern und Balkon- oder Terassentüren besteht aber erhöhtes Bruchrisiko", warnt Jochen Grönegräs vom Bundesverband Flachglas (BF): Man könne stolpern, in die Tür oder das Fenster fallen und das Glas dabei zerstören. Die meist aus unbehandeltem Einfachglas bestehenden Scheiben zersplitterten dann in große und scharfkantige Einzelteile. "Sicherheitsglas ist daher auch im privaten Bereich sinnvoll", sagt der BF-Experte.

Je nach Bedarf verwendet man entweder Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) oder Verbundsicherheitsglas (VSG). ESG - wie es auch in Fahrzeugen eingesetzt werde - zerbrösele bei Bruch in kleine Krümel ohne scharfe Kanten und schütze so vor lebensgefährlichen Schnitten. In den Rändern des Rahmens blieben ebenfalls keine scharfen Kanten. Weil es bei der Produktion auf mehr als 600 Grad erhitzt und dann schnell abgekühlt werde, sei es zudem widerstandsfähiger und temperaturbeständiger als unbehandeltes Einfachglas. "Das Einscheiben-Sicherheitsglas eignet sich vor allem für den erdgeschossigen Teil des Hauses", sagt Grönegräs.

Für bodentiefe Fenster und Glastüren in höheren Etagen empfiehlt der Experte Verbundsicherheitsglas. "VSG besteht aus mindestens zwei Glasschichten mit dazwischen liegenden Spezialfolien. Sie werden bei der Herstellung durch Hitze und Druck miteinander verbunden." Die Glassplitter blieben im Falle eines Bruchs daran haften und die Verglasung bleibe im Rahmen. Das könne einen Absturz durch das Fenster verhindern.

VSG wird in "Durchwurf hemmend" und "Durchbruch hemmend" unterteilt. Erstere Verglasung erkennt man an den Sicherheitsklassen P1A bis P5A. "Dieses Glas verhindert, dass zum Beispiel ein fehlgelenkter Fußball die Glasscheibe sofort zerstört." Ab P6B bis P8B gelten Verglasungen als "Durchbruch hemmend": Sie machen auch Einbrechern das Leben schwer.