Wunderbare Rundfahrten Zeit fürs Radfahren: Diese Touren in Sachsen-Anhalt führen um wunderschöne Seen
Wenig tut Körper und Geist so gut wie eine Radfahrt an der frischen (See-)Luft. Viele schöne Flecken in Sachsen-Anhalt und der Region bieten hierfür genau die richtige Umgebung. Die Redaktion verrät, welche Strecken besonders viel Spaß machen.

Halle (Saale)/Magdeburg. - Frühlingszeit ist auch Radfahrzeit: Die Seenlandschaft Sachsen-Anhalts bietet zahlreiche wunderschöne Ausblicke - und wenn es zu warm wird, kann man auch gleich ins kühle Nass springen.
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Neben einer guten Portion aktiver Erholung gibt es auf den Radtouren manchmal sogar Erstaunliches zu entdecken: Wussten Sie etwa, dass es eine Fahrradkirche gibt? Oder einen Automaten für Fahrradschläuche? Nein? Na dann los: Taschen packen, Helm aufsetzen und nichts wie los auf eine Erkundungstour mit dem vielleicht schönsten Fortbewegungsmittel!
Die Redaktion stellt hier acht besondere Touren vor:

1. Arendsee: Die Perle der Altmark (10 km)
Graureiher, Seeadler oder Eisvogel: Auf der Tour rund um den größten See Sachsen-Anhalts, den Arendsee, gibt es zahlreiche seltene Vogelarten zu beobachten. Die Strecke verläuft gemütlich entlang der Seepromenade, wo der Radweg gut befestigt ist. Abseits des Sees führt die Route durch malerische Waldstücke und Felder, bevor es wieder ans Ufer zurückgeht.

Zwischendurch gibt es immer wieder Möglichkeiten, an Aussichtspunkten zu halten und den Blick über das Wasser und die umgebende Natur schweifen zu lassen – besonders reizvoll im Herbst, wenn die Zugvögel Rast machen.
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Am besten erreicht man den Arendsee mit dem Auto, in der gleichnamigen Stadt gibt es zahlreiche Parkplätze. Wer lieber per Bahn anreisen möchte, kommt auf der Schiene bis ins 20 Kilometer entfernte Seehausen.
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2. Cospudener See: Spaß vor den Stadttoren Leipzigs (11 km)
Wer um den Cospudener See radelt, genießt eine herrliche Mischung aus Natur und Erholung – und das quasi im Vorgarten von Leipzig und damit in Sachsen. Der Rundweg startet am Pier 1 in Markkleeberg, führt entlang des gut ausgebauten, flachen Radwegs und bietet wunderbare Ausblicke auf das klare Wasser des Sees.

Für eine kleine Rast empfiehlt sich die Fahrradkirche Zöbigker in Markkleeberg. Unter dem Motto „Wen dürstet, der komme“ bietet das an der altrömischen Reichsstraße Via Imperii und dem Lutherweg Sachsen gelegene Gotteshaus ein ruhiges Plätzchen zum Verschnaufen.
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Wer mit dem Auto anreist, kann dieses bequem direkt am Pier 1 parken. Bahnreisende erreichen den Cospudener See am besten über Markkleeberg im Osten oder Knautkleeberg im Westen des Sees.
3. Bergwitzsee: Aus Tagebau mach Idyll (8 km)
Der Bergwitzsee, aus einem ehemaligen Tagebau entstanden, ist heute ein echtes Erholungsparadies. Wer dem Alltag entfliehen möchte, findet hier am nördlichen Ende der Dübener Heide alles für einen Kurzurlaub: Sandstrand, klares Wasser und viele Freizeitmöglichkeiten.

Die Radtour über den gut ausgebauten Rundweg startet am Strandweg in Bergwitz (Landkreis Wittenberg). Vorbei an einem Campingplatz und einem Wassersportzentrum gibt es viel zu entdecken, bevor die Route wieder zum See führt. Falls es nicht zu kalt ist, lockt der Strand zu einem Sprung ins klare Nass. Der See ist zudem ein beliebtes Ziel unter Anglern.
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Parkmöglichkeiten gibt es unter anderem am Badestrand Bergwitzsee. Der Ortsteil Bergwitz ist bequem per S-Bahn erreichbar.
4. Gremminer und Gröbener See (20 km) – die Geschwister
Auch der Gremminer See und der benachbarte Gröberner See waren einst Braunkohleabbaugebiete, die sich heute in beliebte Erholungsorte mit maritimem Flair verwandelt haben. Die Tour startet an der „Eisenstadt“ Ferropolis, östlich von Dessau-Roßlau, am Gremminer See und führt entlang des gut ausgebauten Radwegs am Ufer. Nach einem kurzen Anstieg geht es weiter in Richtung Gröberner See.

Für Familien bietet sich ein Zwischenstopp am Abenteuerspielplatz oder der Minigolfanlage am Campingplatz an. Alternativ laden auf halber Strecke in Gräfenhainichen (Landkreis Wittenberg) mehrere Cafés zu einer schmackhaften Rast ein.
Parkplätze finden sich direkt am Startpunkt bei Ferropolis. Bahnreisende erreichen die in der Streckenmitte liegende Stadt Gräfenhainichen problemlos mit dem Zug.
5. Stausee Kelbra: Seltene Tiere entdecken (16 km)
Wachtelkönig, Schwarzstorch oder Fischadler: Auf der Tour um den Stausee Kelbra an der Grenze zu Thüringen gibt es jede Menge seltene Tiere zu entdecken – und daher auch Vogelkundler mit langen Fernrohren.

Für den Start der Tour geht es querfeldein. Bis nach Auleben ist der Radweg unbefestigt und daher eher nichts für dünne Rennräder. Abseits vom See geht’s vorbei an einer Fischzucht und wieder zurück ans Gewässer. Durch ein Drehkreuz kommen Radler zum asphaltierten Staudamm. Hier bietet sich der perfekte Blick auf das Naturgebiet – im Oktober auch Treffpunkt für Kraniche.
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Achtung: Der Damm ist vom 1. November bis zum 31. März geschlossen.
Parken: Seecamping Kelbra, Lange Str. 150, Fahrrad-/ E-Bikeverleih: Kurstraße 3, 06567 Bad Frankenhausen/Kyffhäuser
6. Süßer See: Ein Gläschen Wein am Schloss (14 km)
Wiesen, Weinberge, Wasser – wer um den Süßen See im Mansfelder Land radelt, bekommt alles geboten, was die Seele baumeln lässt. Zum Start am Schloss Seeburg geht’s zunächst bergauf zum fast überall asphaltierten Radweg, der durch Seeburg, über Wormsleben, Lüttchendorf und Aseleben wieder zurück nach Seeburg führt.
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Die Tour bietet viele Möglichkeiten zum Einkehren: wie zum Beispiel die Schiffsgaststätte Seeperle oder der Gasthof Zahn in Aseleben, wo es auch eine Bowlingbahn gibt – oder etwas abseits der Strecke in einer der Straußwirtschaften?
Wer lieber am Schluss der Tour – quasi als Belohnung – sehr gut Essen gehen möchte, der sollte sich in der Orangerie Seeburg einen Platz reservieren.
Parken: An den Seeterrassen, 06317 Seegebiet Mansfelder Land
7. Goitzsche: Einer der beliebtesten Seen (26 km)
Entstanden aus einem Braunkohlentagebau hat sich die Goitzsche zu einem Glücksfall für die Region entwickelt: Wer eine Auszeit vom Alltag braucht, findet hier den Kurzurlaub: Strand, See, Sonnenschirme – und dazu noch jede Menge Freizeitangebote.

Am Ressort Seensucht, wo es sich vorzüglich speisen lässt, beginnt die Tour. Der gesamte Weg ist sehr gut ausgebaut. Über Mühlbeck geht es vorbei an einer Wakeboard-Anlage bei Pouch, einem Trimm-dich-Pfad und schließlich entlang des Muldestausees.
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Wenn das Wetter mitspielt, lockt der Badestrand zur Abkühlung – ansonsten ein Kaffee im „Wundermild“.
Parkplatz: Parkplatz Pegelturm, Fahrradverleih: Bernsteinpromenade 1, 06749 Friedersdorf www.fahrradverleih-drahtesel.de
8. Geiseltalsee: Achtung, es geht bergauf (26 km)
Auch der Geiseltalsee war einst Braunkohleabbaugebiet und ist heute Hotspot für Fans des marinen Flairs: Seebrücke, Strandbar, Palmen – als wäre man am Meer.
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Los geht’s an der Seebrücke Braunsbedra vorbei am Hafen zum ersten kleinen Anstieg. Keine Angst: Die Strecke ist zwar anspruchsvoll, aber der Weg durchgängig asphaltiert. Wer Kinder dabei hat, kann am Irrgarten „Im Urpferdchen“ einen Stop einlegen.
Parken: Parkplatz am Aussichtsturm, Fahrrad-/ E-Bikeverleih: www.bikes-fun-holiday.de, An der Seebrücke 5, 06242 Braunsbedra

Anstrengend wird’s in der Mitte der Tour: Der Berg zum Winzer ist eine Herausforderung. Oben angekommen lässt einen die wundervolle Aussicht samt Wein die Strapazen vergessen. Achtung: November bis März geschlossen.