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Brigitte Fricke bereitet das Lieblingessen aus ihrer Kindheit für die Volksstimme zu Deftig-süßes Gericht ist der Familienrenner

Von Julia Schneider 23.02.2013, 02:18

Brigitte Frickes Apfelreis mit Gehacktesklößen ist nicht nur schnell zubereitet, sondern auch der Dauerbrenner bei ihrer Familie. Gemeinsam mit Jurymitglied Wilfried Kluge hat die Harsleberin ihr Lieblingsrezept zubereitet.

Harsleben l Brigitte Fricke ist eine moderne Frau. Die 76-jährige Harsleberin (Harzkreis) sitzt öfter am Computer, schreibt E-Mails an Freunde und Familie, chattet oder skypet mit ihren Lieben. "Als einer meiner Söhne für eineinhalb Jahre in Amerika gelebt hat, haben wir so den Kontakt gehalten", erzählt sie. Im Internet sucht sie auch ab und zu nach verrückten Rezepten.

An Traditionellem hält die Harsleberin trotzdem fest. Apfelreis mit Gehacktesklößen - das war schon immer das Lieblingsessen ihrer vier Kinder. "Schon ich kenne es aus meiner Kindheit. Meine Mutter war als Dienstmädchen in Stellung bei einer Halberstädter Zahnarztfamilie. Daher hat sie es mitgebracht", erzählt die 76-Jährige. Nicht nur Rezepte besitzt Brigitte Fricke noch aus der Dienstmädchenzeit ihrer Mutter, sondern auch ein uraltes "Praktisches Kochbuch" von Henriette Davidis in Sütterlin-Schrift. Doch darin findet sich der Apfelreis nicht.

Die deftig-süße Mischung aus Milchreis und Gehacktem sei eben ein Familienrezept, das schon die 76-Jährige und ihre sechs Geschwister als Kinder liebten. Für die Volksstimme-Kochaktion "Mein Rezept aus der Heimat" hat sie ihr Familien- essen gemeinsam mit Wilfried Kluge, Chefkoch des Magdeburger Maritim-Hotels, zubereitet.

Das Zerkleinern der Äpfel übernahm die Harsleberin persönlich. "Es ist egal, welche Äpfel man nimmt, denn sie werden verkocht", sagt sie. Zu DDR-Zeiten benutzte sie Äpfel aus dem eigenen Garten. "Da hatten wir den ¿Halberstäder Jungfernapfel\', ich glaube den gibt es heute gar nicht mehr." Während der Milchreis zusammen mit einem Liter Milch und etwas Zucker gar gekocht wird, köcheln auch die Äpfel in einem Topf, bis sie weich sind. Das Hackfleisch vermengt Brigitte Fricke mit zwei Eiern, einem aufgeweichten Weizenbrötchen und etwas Salz und Pfeffer. "Ich tue bewusst keine Zwiebeln hinein", sagt sie. "Das Essen soll zwar süß und deftig sein, aber dieser Unterschied wäre zu groß."

Beim Formen der Gehacktesklöße darf auch Chefkoch Kluge helfen. Der Profi merkt sofort: "Die haben genau die richtige Konsistenz, sind schön locker." "Meine Mutter hat immer Rinderhack verwendet. Aber das gab es in der DDR selten, deshalb haben wir meist Schwein genommen", erzählt Brigitte Fricke zu den Klößen. Heute nehme sie halb und halb.

Die Gehacktesklöße brät Brigitte Fricke mit Öl in der Pfanne. Den Reis vermischt sie mit den gekochten Äpfeln und richtet ihn auf einem Teller an. Klöße drauf, zerlassene Butter drüber, fertig. "Ein schnelles Essen, das satt macht", sagt Wilfried Kluge. Ihre Kinder würden es selbst leider nicht mehr zubereiten, sagt Brigitte Fricke. Dafür wollen sie es immer wieder essen, wenn sie sie besuchen.

Am Mittwoch kocht Marita Schulz einen Kohlrübeneintopf.