Grüner Star und der Augendruck
Ich lasse regelmäßig meinen Augeninnendruck kontrollieren. Stimmt es, dass man trotzdem einen Grünen Star bekommen kann?
Es antwortet: Privatdozent Dr. Christian Vorwerk, Augenklinik des Universitätsklinikums Magdeburg: Das Glaukom ist eine multifaktorielle Erkrankung mit vielen Formen, die bis heute noch nicht in allen Einzelheiten erklärt werden kann. Beim Krankheitsverlauf spielen viele Risikofaktoren eine Rolle. Dazu gehören die familiäre und genetische Veranlagung, das Alter, Kurzsichtigkeit, bereits vorhandene Veränderungen im Auge und vor allem der Augeninnendruck. Eine sichere Diagnose Glaukom kann deshalb nur auf Grund verschiedener Untersuchungen erfolgen: die Beurteilung des Gesichtsfeldes, die Untersuchung des Sehnervenkopfes am Augenhintergrund und der Messung des Augeninnendrucks.
Allerdings ist eine Erhöhung nicht immer mit einer Erkrankung verbunden, ebenso spricht ein normaler Augendruck nicht immer gegen eine Erkrankung. So gibt es eine Form, die mit einem normalen Augeninnendruck einhergeht und trotzdem zu Ausfällen im Gesichtsfeld bis hin zur Erblindung führen kann.
Eine Reduzierung auf die Beurteilung des Augeninnendrucks allein ist also nicht ausreichend. Klinische Studien haben allerdings gezeigt, dass ein konstant niedriger Augendruck langfristig den Verlauf der Krankheit verzögern kann. Daher beschränkt sich derzeit die Behandlung des Glaukoms fast ausschließlich auf einen Senkung des Augeninnendrucks durch Augentropfen oder auch eine operative Behandlung. Aus diesem Grund ist die regelmäßige Kontrolle des Augeninnendrucks ab dem 40. Lebensjahr eine sinnvolle Untersuchung, um einem Grünen Star (Glaukom) vorzubeugen.