Tierschutz Kaminholz prüfen: Im Stapel könnten Fledermäuse überwintern
Ein Kamin heizt im Winter richtig schön ein. Für Fledermäuse, die gerne in Brennholzstapeln überwintern, kann so ein Feuer allerdings zum Verhängnis werden. Was Tierfreunde tun können.

Hamburg - Sie haben einen Holzstapel im Garten, der Brennstoff für den Kamin liefert? Dann sollten Sie im Moment besonders gut hinschauen, wenn Sie Scheite aus dem Stapel zum Verfeuern holen. Denn Fledermäuse könnten sich zum Winterschlaf dorthin zurückgezogen haben, erklärt der Nabu Hamburg.
Oft übersehen
Auf den ersten Blick übersieht man die Tiere oft. So ist zum Beispiel die Rauhautfledermaus sehr klein und braun, sie klammert sich noch dazu gern im Innern eines Stapels an das Holz. Weil Fledermäuse in Winterstarre verfallen, machen sie sich auch nicht von selbst bemerkbar oder können schnell entkommen.
So kann es schlimmstenfalls sein, dass eine Fledermaus an einem Stück Brennholz im Kaminfeuer landet. Manchmal fallen die reglosen Tiere auch zu Boden, wenn man Scheite aus dem Stapel zieht. Sie werden dann für tot gehalten, was sie aber meist nicht sind.
Genau hinschauen
Was können Tierfreunde tun? Vor allem genau und von allen Seiten hinschauen, wenn sie Holz vom Stapel holen, damit gar nicht erst ein Unglück passiert. Wer eine Fledermaus im Winterschlaf entdeckt, sollte sie darin nicht stören.
Das BUND Fledermauszentrum Hannover rät außerdem, nicht nur das Feuerholz zu begutachten, sondern auch immer mal im leeren Kamin nachzuschauen. Denn manche Tiere geraten auf der Suche nach einem warmen Versteck ins Ofenrohr.
Hilfe holen
Wenn eine Fledermaus im Winterschlaf gestört oder gar verletzt wurde, sollten Sie Fachleute informieren. Vielerorts helfen Fledermausstationen oder -zentren. Sie können auch das Nabu-Fledermaustelefon (030-284984-5000) anrufen. Dort wird die Lage beurteilt, Tipps gegeben oder an eine örtliche Stelle weitervermittelt.
Muss ein verletztes oder aufgeschrecktes Tier kurzfristig untergebracht werden, bevor Hilfe kommt, können Sie es in eine Notfallkiste setzen. Das ist ein verschlossener, leerer Pappkarton mit Luftlöchern.
„Ziehen Sie immer Handschuhe an, um eine Fledermaus aufzuheben“, sagt Ilka Bodmann vom Nabu Hamburg. „Den Karton mit dem Tier können in eine dunkle Ecke stellen, wo es ruhig und ungestört ist.“