Hormone gegen Prostata-Krebs?
Frage: Lässt sich durch Hormonersatztherapien Prostata-Krebs verhindern?
Es antwortet Prof. Dr. Martin Schostak, Direktor der Universitätsklinik für Urologie und Kinderurologie: Nein. Prostatakrebs kommt sowohl bei normalen, wie auch bei erniedrigten Testosteronspiegeln vor, insofern hilft eine künstliche Anhebung nichts.
Eine Beeinflussung des Testosteronstoffwechsels kann allerdings auf anderem Weg die Wahrscheinlichkeit der Entstehung eines Prostatakrebses beeinflussen: In zwei sehr großen amerikanischen Studien mit insgesamt 26000 gesunden Probanden wurden Finasterid bzw. Durasterid daraufhin überprüft, ob sie das Risiko, an einem Prostatakrebs zu erkranken, senken können. Diese Substanzen behindern in der Prostata die Umwandlung von Testosteron zur eigentlich wirksamen Form des Hormons Dihydrotestosteron. Die Autoren der Studien schließen daraus, dass durch eine dauerhafte Einnahme eines dieser Präparate in der Tat der Anteil von Männern, die später an einem Prostatakrebs erkranken, signifikant gesenkt werden kann. In Deutschland sind diese Medikamente jedoch bislang nicht zur Prävention des Prostatakarzinoms zugelassen.