Medizintourismus Lasern der Augen im Ausland birgt hohe Risiken
Dillenburg (dapd). In vielen ausländischen Kliniken können deutsche Touristen sich zu günstigen Konditionen die Augen lasern und so Sehfehler korrigieren lassen. Dieser operative Eingriff, fachlich LASIK genannt, lässt sich häufig auch direkt mit einem Urlaub vor Ort verbinden. Das klingt praktisch und angenehm, ist aber mit zahlreichen Risiken verbunden, warnt der leitende medizinische Direktor der Dillenburger Artemis-Augenklinik Kaweh Schayan-Araghi: "Im Ausland besteht die Gefahr, dass auch Patienten behandelt werden, deren Augen für den Eingriff nicht oder nur grenzwertig geeignet sind."
Auch wenn ein LASIK-Eingriff sehr schnell geht, ist es ein operativer Eingriff am Auge. Und dieser ist nicht bei jedem Patienten sinnvoll: "Seriöse Kliniken in Deutschland raten rund 30 Prozent der Interessenten ab", weiß der LASIK-Experte. Wie viele andere Kollegen habe er Patienten gesehen, denen er dringend von einer LASIK abgeraten habe, die sich dann aber trotzdem im Ausland operieren ließen: "Und über das Ergebnis schließlich sehr unglücklich waren." Ob Entzündungen am Auge, Infektionen oder verschlechtertes Dämmerungs- oder Nachtsehen: Risiken und Komplikationen gibt es viele. Nach der Rückkehr vom Urlaubsort ist es jedoch für Korrekturen und nötige Nachbehandlungen zu spät.