Befahren von Autobahnbaustellen soll sicherer werden Neues Verkehrsschild wird getestet
München ( phb ). Ausscherende Lkw, schmale Spur, wenig Platz – Autobahnbaustellen sind gefährliche Nadelöhre. Um das Fahren auf diesen Abschnitten sicherer zu machen, wird in Deutschland versuchsweise ein neues Schild an besonders unfallträchtigen Punkten aufgestellt, das versetztes Fahren empfiehlt. Der Effekt : mehr Platz und Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern an sehr engen Fahrbahnstellen.
Dazu Philip Puls von TÜV Süd : " Gerade in der Einfahrt oder Ausfahrt oder wenn der Seitenrand wegfällt, wird es in Baustellen eng. Überholen oder Nebeneinanderfahren ist in solchen Bereichen risikoreich. Die neue Empfehlung ist deswegen aus Sicht von TÜV Süd ein probates Mittel, um für mehr Sicherheit auf Autobahnbaustellen zu sorgen. "
2009 sind knapp 200 schwere Unfälle im Bereich von Autobahnbaustellen auf Deutschlands Straßen passiert. 17 Getötete, 1191 Unfälle mit Verletzten, davon 193 mit Schwerverletzten – das sind die Zahlen, die das Statistische Bundesamt im Zusammenhang mit Unfällen im Bereich von Autobahnbaustellen für das vergangenen Jahr vermeldet hat.
Die häufigste Unfallursache auf Autobahnbaustellen ist überhöhte Geschwindigkeit. Von 1191 Unfällen mit Verletzten im Baustellenbereich 2009 sind 381 auf zu schnelles Fahren zurückzuführen. Dabei bringt Rasen, wenn es eng wird, kaum einen Zeitvorsprung. Wer bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 Stundenkilometern mit 100 Sachen unterwegs ist, braucht für eine Strecke von zehn Kilometern sechs statt siebeneinhalb Minuten. Gerade auf Baustellen heißt es deshalb : Fuß vom Gas und die Tempo-Limits unbedingt befolgen.