Angebote bei vielen Airlines Studentenrabatte für Flüge: Ein guter Deal?
Zwei Koffer gratis, Prozente auf den Ticketpreis, kostenfreie Umbuchungen: Lufthansa, Emirates & Co locken Studierende mit speziellen Tarifen. Doch lohnt das? Worauf man vor der Buchung achten muss.

Frankfurt/Kehl - Ob zum Studieren im Ausland oder für einen Trip während der Semesterferien: Bei vielen Airlines gibt es Studententarife – seit Kurzem auch bei der Lufthansa für Abflüge in Deutschland. Zuvor hatte die Airline solche Angebote tatsächlich nur in anderen Märkten wie Südamerika oder Asien gemacht.
Für Studierende, die oft auf jeden Euro schauen müssen, klingen spezielle Tarife attraktiv. Doch wie so oft gilt: Man muss genau hinschauen, ob sich ein Angebot lohnt, wie der folgende Überblick zeigt.
Wer bietet Studententarife an?
Die Liste der Fluggesellschaften ist lang: KLM, Air France, Lufthansa, Emirates, Singapore Airlines, Qantas und viele mehr, aber auch Airlines im günstigeren Segment wie Eurowings. Selbst Billigflieger Ryanair bietet in Kooperation mit dem Studentenverband Erasmus Student Network Rabatte an. Wer als Student nach Flugtickets sucht, sollte immer also auch aktiv nach Studententarifen bei den jeweiligen Airlines und für die ausgewählten Verbindungen schauen.
Welche Vorteile bieten diese Tarife?
Das ist unterschiedlich. Die Regel sind kostenlose oder zumindest vergünstige Umbuchungsoptionen, falls sich die Reisepläne kurzfristig ändern. Hier muss man aber genau hinschauen: Was sind die Fristen für die Änderungen? Wann fallen doch Gebühren an?
Beispiel Air France: Hier sind Umbuchungen nur für Flüge aus Frankreich in französische Überseegebiete kostenlos umbuchbar – für alle anderen Verbindungen fallen 200 Euro Gebühr an. Und oft ist mehr Freigepäck inklusive: So sind etwa bei der Lufthansa in der Regel zwei Gepäckstücke von jeweils 23 Kilogramm im Preis inbegriffen.
Und lässt sich auch sparen?
Meist ja. Zumindest versprechen die Airlines das. Eurowings, die ihre Studierendentickets in Zusammenarbeit mit der Plattform Flyla anbietet, stellt bis zu 50 Prozent Ersparnis im Vergleich zu regulären Tickets in Aussicht. Bei Emirates und Ryanair sollen 10 Prozent drin sein, ebenso bei Singapore Airlines. Turkish Airlines verspricht bis zu 15 Prozent auf internationale Transitflüge
Was braucht es zum Buchen?
Einen Studierenden-Nachweis. Hier kommt es darauf an, welche Anforderungen die Fluggesellschaft konkret stellt. Häufig muss man nachweisen, dass man eingeschrieben ist oder eine Aufnahmebestätigung der Uni vorlegen können.
Einige Airlines verlangen einen internationalen Studentenausweis oder zumindest Dokumente in englischer Sprache. Vielfach muss man sich vor der Buchung ein Onlinekonto bei der Airline anlegen, teilweise muss man den Nachweis beim Check-in erbringen.
Es kann außerdem Altersgrenzen geben, bei Air France und KLM zum Beispiel liegt das Höchstalter bei 29 Jahren. Generell gilt für Studententarife: Oft sind sie nur für Teile des Flugangebots einer Airline verfügbar.
Was ist bei den Bedingungen zu beachten?
Schon ein kurzer Blick auf die Bedingungen zeigt: Man sollte vor der Buchung genau lesen, welche Vorgaben die Airline macht. Dafür gibt es in der Regel umfassende Fragen und Antworten auf deren Websites. Dazu rät auch Verbraucherschützerin Karolina Wojtal.
Sie hält viele der Angebote aber für gut auf die Zielgruppe zugeschnitten: Die Mehrgepäck-Regelungen bei einigen Fluggesellschaften seien etwa großzügig und hilfreich für langfristige Aufenthalte, sagt die Expertin vom Europäischen Verbraucherzentrum.
Und auch flexible Umbuchungsoptionen können für Studierende ein entscheidender Vorteil sein: „Zum Beispiel, wenn es ins Ausland geht und das Rückkehrdatum noch gar nicht so richtig fest steht, weil man nicht weiß: "Will ich direkt am Tag, an dem mein Semester endet, abreisen? Oder will ich noch ein bisschen verlängern?"“, sagt Wojtal.
Genügt es, nur die Studierenden-Tarife zu vergleichen?
Nein. Karolina Wojtal rät, stets Angebote mehrerer Airlines zu vergleichen und bei den Tarifen einer Fluggesellschaft nicht pauschal davon auszugehen, dass das Angebot für Studierende die beste Option davon ist.
Vielleicht ist ein Economy-Tarif mit zugebuchtem Gepäck dann doch die attraktivere Wahl? „Man kann nicht pauschal sagen, dass ein Studententarif immer das Günstigste für Studenten ist“, so Wojtal. Wer das im Blick hat und vielleicht auch etwas flexibel beim Abflugdatum und den Flugzeiten ist, kann aus ihrer Sicht aber durchaus von diesen Angeboten profitieren.
Das Fazit der Verbraucherschützerin: „Grundsätzlich ist das eine gute Sache für Studierende und wenn man da ein bisschen fuchsig ist, kann man schon auch einen guten Deal machen.“