Morgens und nachts lüften hilft, die Temperatur im Haus zu senken So lässt sich die Hitze daheim aushalten
Eigentlich ist es ja eine gute Nachricht: Endlich ist es Hochsommer in Deutschland! Die derzeitige Hitzewelle macht aber so manchem zu schaffen. Wer soll da nachts schlafen können? Mit ein paar einfachen Tricks lässt sich die Hitze jedoch aussperren.
Potsdam (dpa) l Das Thermometer zeigt 30 Grad an, die Mittagssonne brennt durch die Fenster, und das Wohnzimmer wird zur Sauna. Wer in den nächsten Tagen nicht ans Meer flüchten kann, braucht ein paar Tricks, um das Haus kühl zu halten - auch ohne Klimaanlage. Dabei helfen vor allem Ratschläge, die ebenfalls beim Stromsparen nützlich sind.
Denn Elektrogeräte wie Computer, Fernseher, Spülmaschine und Fön produzieren Wärme. An ohnehin schon warmen Tagen empfiehlt Klaus Stöckmann, Energieberater der Verbraucherzentrale Brandenburg in Potsdam, daher nur jene Geräte anzumachen, die auch wirklich gebraucht werden. Der Zweit-Fernseher im Schlafzimmer ist etwa so ein Gerät, das ja nicht laufen muss.
Geräte geben im Stand-by-Betrieb noch Wärme ab
Ein weiteres verzichtbares Gerät sei der Wäschetrockner, sagt Mechthild Himmelreich von der Verbraucherzentrale Bremen. Denn er erzeuge viel Wärme, und die Wäsche trockne bei warmen Temperaturen und Sonnenschein auch sehr gut an der Leine auf dem Balkon oder im Garten. Geräte, die im Moment nicht gebraucht werden, sollten komplett abgeschaltet werden. Denn im Stand-by-Betrieb können sie immer noch Wärme abgeben.
Möglichst wenig Hitze sollten Bewohner auch beim Kochen produzieren. Bei manchen Gerichten kann der Koch die Platten kurz vor Schluss ausschalten, erläutert Himmelreich. Denn sie geben weiterhin Wärme ab, die das Gericht fertig zubereitet. Im Sommer sei zudem der Einsatz von Abzugshauben besonders sinnvoll - sie tragen die warme Kochluft nach draußen.
Außenliegender Sonnenschutz ist am effektivsten
Damit das Haus sich an heißen Tagen erst gar nicht aufwärmt, sollte nur morgens, abends und in der Nacht gelüftet werden, empfiehlt Udo Peters von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Dann ist die Luft wesentlich kühler.
Wer Rollläden und Jalousien am Fenster schließt, kann die Zimmertemperatur um bis zu 30 Prozent senken. Darauf weist Janet Simon von der Klimaschutzkampagne "Haus sanieren - profitieren" der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) hin.
Außenliegender Sonnenschutz sei am effektivsten. Hier wird der Sonnenschein noch vor dem Eindringen in das Haus abgehalten. Aber auch innen angebrachte Rollos, Jalousien oder Vorhänge helfen, die Zimmertemperatur zu senken. So könnten bei längerer Abwesenheit im Urlaub auch die Pflanzen vor Überhitzung geschützt werden. Am besten seien die Blenden und Jalousien hell beschichtet. Das reflektiere das Licht besser.
Lose und schwere Teppiche sollten weggeräumt werden
Beim Kühlen der Zimmer helfen massive Fußböden. Denn sie nehmen die Wärme aus der Raumluft auf.
Aber die Bewohner sollten lose und schwere Teppichböden darauf im Sommer wegräumen, rät der Energieexperte Peters. Sie wirken wie eine Wärmedämmung und verhindern, dass der Boden Wärme speichert.