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Angeschaut und ausprobiert Moto Buds Loop: Was für Kopfhörer sind das denn?

Wir kennen Kopfhörer für auf die Ohren - und für in die Ohren. Die Moto Buds Loop steckt man sich auf die Ohrmuschel drauf. Das sieht irre aus, klingt überraschend und ist auch ein Fashion Statement.

Von dpa 02.10.2025, 00:05
Und wie macht man das jetzt auf die Ohren? Einfach über die Ohrmuschel schieben und schon können die Moto Buds Loop loslegen.
Und wie macht man das jetzt auf die Ohren? Einfach über die Ohrmuschel schieben und schon können die Moto Buds Loop loslegen. Nico Tapia/dpa-tmn

Berlin - Drüber, drauf, rein - solche Kopfhörer kennen die meisten. Es geht aber auch anders, als Ring, der sich um die Ohrmuschel legt. Ein ungewöhnliches Format, das unter anderem Motorola mit den Moto Buds Loop bringt. Knapp 150 Euro kosten die „Kopfhörerchen“, die definitiv auch ein Lifestyle-Objekt sind. Form und Funktion folgen hier einander nicht unbedingt. Dafür sind die Dinger ein echter Hingucker.

Die Ohrstöpsel, die keine sind, bestehen aus einer kleinen Kugel - darin stecken die Töner. Dann gibt es einem flexiblen Steg, der die Kugeln mit einem eckigen Kästchen verbindet - darin stecken Batterien und Ladeanschlüsse. Und wie trägt man das jetzt? Man steckt es - anfangs etwas fummelig, später routiniert - aufs Ohr. Die Kugel in die Ohrmuschel, das Kästchen hinter die Ohren. Fühlt sich erst einmal komisch an, sieht modisch mutig aus. Und wie klingt es?

Kopfhörer für die Komfortzone, nicht für Frequenzfreunde

Motorola vermarktet die Loops an Menschen, die viel unterwegs sind, Musik und Podcasts hören. Menschen, die beim Arbeiten nicht die Ohrstöpsel ständig einsetzen und ablegen wollen, trotzdem aber auch etwas von ihrer Umwelt mitbekommen möchten. All das adressiert das offene Design der Loops. Und tatsächlich: Dreht man nicht zu laut, bekommt man auch das Gespräch der Tischnachbarn gut mit. Die Loops sind außerdem ein überraschend praktisches Headset für Videokonferenzen und Telefonate am Computer.

Und weil die Loops einfach am Ohr hängen, nirgendwo drücken oder zwicken und auch nicht den Gehörgang abdichten, sitzen die Ringe auch für längere Zeit sehr bequem am Ohr. Da macht es auch mal nichts, wenn man sie eine Zeit lang nicht nutzt - dann schmücken sie nur, statt zu tönen. 

Man darf aber auch die andere Seite des offenen Designs nicht verschweigen:

  • Der Klang ist im Vergleich zu klassischen Ohrstöpseln nicht sonderlich voll, Audiophile werden Details vermissen.
  • Hört man laut Musik, bekommt das Umfeld dies in ruhigen Büroräumen deutlich mit. Sobald man eine gewisse Lautstärke überschreitet, bekommt man selbst aber nichts mehr von außen mit.
  • Aktive Geräuschunterdrückung (ANC) gibt es nicht.

Interessante Steuerung mit Potenzial - aber es geht um den Look

Etwas unpraktisch: die Bedienung im Ohr. Es gibt pro Seite einen Schalter, der Start, Stopp, einen Song weiter und zurück zum Start beherrscht. Mit Kopfschütteln und Nicken kann man Anrufe ablehnen oder annehmen - was mal klappt und mal nicht. Per App kann man die Steuerungsoptionen noch anpassen. Das Klickern und Wischen auf den Ohrstöpseln anderer Hersteller funktioniert da meist besser.

Mit ausgesuchten Motorola-Smartphones sind die Loops außerdem Verbindung zur Smartphone-KI. Ein langer Druck und man kann per Stimme Befehle geben und Antworten hören. Geschmackssache. Wer die Android-App herunterlädt, kann außerdem den Sound per Equalizer einstellen, dynamische Lautstärke einstellen oder Gesten einstellen. iPhone-Nutzer haben diese Möglichkeiten nicht.

Es grünt so grün - oder macht bling bling

Was die Buds vielen anderen Mitbewerbern gerade voraus haben. Sie verstecken sich nicht, stecken auch keine Stäbchen aus den Ohren heraus. Sie sind groß und sichtbar. Das muss man mögen - oder man traut sich was.

Schon im schimmernden Flaschengrün („Trekking Green“) sehen die Loops irgendwie irre aus - irre auffällig, irre schön oder irre komisch. Kommt ganz auf den persönlichen Geschmack an. Aber da geht noch mehr: Motorola bietet die Loops für 100 Euro Aufpreis auch in der Ausführung Bling-Bling an. In der Farbe „French Oak“ sind die Loops dann mit glitzernden Swarovskisteinen besetzt. Spätestens dann sind sie wirklich ein Fashion Statement.

Fazit: Der Sound ist zweitrangig, das Design mutig

So was hat nicht jeder. Komplett drahtlose Kopfhörer für knapp 150 Euro, die genauso funktional wie schmückend sind. Wobei der Sound der Moto Buds Loop im direkten Vergleich mit der Optik zweitrangig wirkt. Er ist gut genug, kann mit Airpods und Co aber nicht mithalten. Sie sind nicht für Audiophile entwickelt worden.

Dafür schmücken die Loops das Ohr und sind bequem und vielseitig einsetzbar. Wer das Extrabudget hat, kann die Loops sogar für 249 Euro (UVP) noch zum Funkeln bringen. Wer bei der Abwägung zwischen Stil und Funktionalität zu den schönen Dingen tendiert, sollte sich die Loops einmal genauer ansehen.