Vorsicht vor "Schnäppchenreisen"

Magdeburg (vs) l Nach wie vor locken Gewinnbenachrichtigungen zu Kaffeefahrten. Geldgewinne, monatliche Zusatzrenten oder Präsentkörbe sollen die Busse mit potenziellen Käufern füllen. Laut der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt hat dabei der Verkauf von Reisen auf Kaffeefahrten auffällig zugenommen.

Neben dem Abschluss von Verträgen über angebliche Schnäppchenreisen wird eine Beratungs- und Servicegebühr zwischen 50 bis 80 Euro pro Reise und Reisendem verlangt. Diese Gebühr wird sofort fällig. Verbraucher haben die Möglichkeit, die auf Kaffeefahrten geschlossenen Reiseverträge kostenfrei zu widerrufen. Das scheinen viele auch angesichts der wenig vertrauenswürdigen Reiseverträge - meist ohne konkrete Hotel-, Zeit- und Leistungsangaben - zu tun. Aber es stehen immer noch die ominösen Beratungs- und Servicegebühren aus.

Wenn dafür kein Zahlungsempfänger bekannt ist und kein Einziehungsbeleg, keine handschriftliche Quittung oder eine vertragliche Vereinbarung vorhanden ist, wird der Verbraucher in den meisten Fällen trotz Widerrufs des Reisevertrages darauf sitzen bleiben. Ist das Geld erst vom Konto eingezogen, ist es kaum möglich, dieses zurückzuerhalten.

Nach Auffassung der Verbraucherzentrale wird auf diesem Weg Abzocke im großen Stil betrieben. Man ist sich offensichtlich im Klaren, dass die auf der Kaffeefahrt unterzeichneten Reiseverträge widerrufen werden. Deshalb sichern sich die Abzocker die Beratungs- und Servicegebühr.

Hier sollten Verbraucher wachsam sein. Buchen sie eine vergleichbare Reise im Reisebüro, zahlen sie keine derartige Gebühr. Außerdem hätten sie dann einen Reisevertrag in der Hand, der die konkreten Reiseleistungen im Detail benennt, die dann auch eingefordert werden können.

Weitere Informationen zum Thema Widerrufsrecht und Reiseverträge erhalten Betroffene in den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt.