Tipps zum Sprungbrett ins Netz Wann ist mein Kind reif fürs erste Smartphone?
Medienexperten empfehlen in der Tat ein Alter, sagen aber auch: Es kommt darauf an. Worauf genau, welche Tests Eltern mit den Kindern zuvor machen sollten und welche Einstellungen die richtigen sind.

Berlin - Tippen, Wischen, Surfen - das übt schon früh eine Faszination auf Kinder aus. Schließlich wachsen sie damit auf, dass alle Großen in ihrem Umfeld genau das machen. Neben der Diskussion um ein Handyverbot an Schulen bewegt Eltern immer wieder die Frage: Wann ist mein Kind bereit für ein eigenes Smartphone?
Angesichts der üblichen Bettelei à la „Bitte, bitte - alle Kinder in meiner Klasse haben schon eins“ werden Eltern überrascht sein: Das eigene erste Smartphone eignet sich entgegen so mancher Kinderbeteuerung ungefähr erst im Alter zwischen elf und zwölf Jahren, heißt es bei den Medienexperten von „Schau hin! Was Dein Kind mit Medien macht“.
Sie schieben allerdings gleich ein paar Einschränkungen hinterher. Und zwar: Nur dann, wenn die Kids schon genug Erfahrung und Reife besitzen, um mit den vielen Funktionen verantwortungsvoll umzugehen.
Reifegrad mit Surfschein testen
Das heißt etwa, dass Mama und Papa beim gemeinsamen Üben mit dem Kind am elterlichen Smartphone oder Tablet ein gutes Gefühl haben. Um aber dem Reifegrad wirklich auf den Grund zu gehen, bieten sich ein paar Tests an, die das Kind bestehen sollte - etwa einem Surfschein auf „Internet-abc.de“. Da muss das Kind in einem Quiz etwa sicher wissen, dass ein Touchscreen kein Computer zum Streicheln ist, Cookies keine gefährlichen Computerviren und es sich bei Anhängen nicht um Vorhänge für Webcams handelt.
Liste zum Abhaken der Kompetenzen
Auch die Checkliste zum Abhaken von „Schau hin!“ ist hilfreich. Da muss das Kind beispielsweise begründen können, warum es ein eigenes Smartphone benötigt, wissen, wie man ein sicheres Passwort erstellt und es regelmäßig ändert oder warum man Bluetooth besser ausschaltet.
Und weiß der Nachwuchs, dass so ein cooles Teil auch Kosten verursacht? Kann es Product-Placement und Werbung von anderen Inhalten unterscheiden? Ist es mit Medienpausen einverstanden und damit, dass man Eltern oder anderen erwachsenen Vertrauten bei Abzocke, Cybermobbing oder Hass-Attacken Bescheid gibt?
Die richtigen Suchmaschinen
Ein wichtiger Punkt ist auch, ob der Nachwuchs bereits drauf hat, geeignete Internetseiten von nicht altersgerechten oder wenig vertrauenswürdigen zu unterscheiden. Für den Einstieg bieten sich Kindersuchmaschinen an, die nur gefilterte Ergebnisse anzeigen. Beispiele sind „Blinde Kuh“, „fragFINN“ oder „Helles Köpfchen“.
Schnell fündig wird der Nachwuchs auch auf altersgerechten Wissensseiten - mit aktuellen Nachrichten, ganzen Themenkomplexen, aber auch Spiel und Spaß. Auf „seitenstark.de“ sind über 60 Kinderseiten gesammelt.
Technische Vorbereitungen treffen
Ist die Entscheidung für ein Handy getroffen, geht es mit technischen Vorbereitungen weiter, die den Umgang mit dem Smartphone sicherer gestalten und helfen, Risiken zu minimieren. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz empfiehlt:
- Bildschirmzeit und Nutzung begrenzen: Tools wie
- Apps und App-Einstellungen checken: Unnötige Apps sollten gelöscht werden. Bei Apps, die genutzt werden dürfen, müssen die Berechtigungen unter Datenschutzaspekten geprüft und angepasst werden. Zudem empfiehlt es sich,
- Drittanbietersperre: Um ungewollte Kosten durch Abofallen zu vermeiden, sollten Eltern die sogenannte
- Die zusammen mit dem Kind gewählte Kindersuchmaschine können Eltern als Browserstartseite einstellen.