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Risiken reduzieren Wie umgehen mit Umweltschadstoffen in Kosmetik?

Viele Kosmetikprodukte enthalten Inhaltsstoffe, die nur schwer abbaubar sind. Wer die Umwelt schützen möchte, kann auf Hilfsmittel zurückgreifen - oder Produkte einfach selbst herstellen.

Von dpa 25.09.2025, 00:05
Viele langlebige und toxische Stoffe, die unser Trinkwasser gefährden, sind auch in Kosmetika enthalten, unter anderem in Zahncremes.
Viele langlebige und toxische Stoffe, die unser Trinkwasser gefährden, sind auch in Kosmetika enthalten, unter anderem in Zahncremes. Christin Klose/dpa-tmn

Berlin - Mikroplastik, UV-Filter oder künstliche Farbstoffe: Viele Kosmetikprodukte enthalten Stoffe, die sich im Körper anreichern können und oft auch solche, die die Umwelt belasten. Aber warum?

Bei der Zulassung von Kosmetika spielen die Auswirkungen der Inhaltsstoffe auf die Umwelt oft keine Rolle, erklärt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Chemikalien belasten die Umwelt oft jahrzehntelang

Viele Schadstoffe, die wasserlöslich sind und sich kaum abbauen lassen, landen so schließlich in Gewässern oder im Grundwasser. Dazu gehören etwa der oft in Sonnenschutzmitteln enthaltene UV-Filter Benzophenone-4 oder der blaue Farbstoff CI 42051, der in Schaumbädern und Zahnpasta eingesetzt wird. 

Kläranlagen können diese Chemikalien kaum herausfiltern. Befinden sie sich einmal in der Umwelt, bleiben sie dort oft jahrzehntelang.

Was hilft beim Einkauf?

Wer beim Kauf genauer hinsieht, kann schon viel bewirken. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe lohnt sich, auch wenn die Angaben oft schwer verständlich sind. Unterstützung bietet etwa die kostenlose Tox-Fox-App des BUND. Mit ihr lassen sich Barcodes von Alltagsprodukten, unter anderem von Kosmetik, scannen.

Die App zeigt sofort an, ob das Produkt Schadstoffe und/oder umweltschädliche Stoffe enthält: etwa Mikroplastik, Nano-Partikel oder sogenannte PMT- und vPvM-Chemikalien. Das sins vom Umweltbundesamt als trinkwassergefährdend eingestufte Schadstoffe. 

Naturkosmetik und Selbermachen als Alternative

Eine einfache Lösung, um solchen Schadstoffe zu vermeiden, ist der Griff zu zertifizierter Naturkosmetik. Diese Produkte setzen auf pflanzliche Inhaltsstoffe, die in der Umwelt durch Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilze in der Regel leichter abgebaut werden können, so die Umweltschützer.

Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann Kosmetik auch selbst herstellen. Für ein Trocken-Deo wird etwa lediglich Natron benötigt, das Gerüche zuverlässig neutralisiert. Wer möchte, kann das Pulver mit fünf Tropfen ätherischem Öl parfümieren. Aufgetragen wird es mit angefeuchteten Fingern unter den Achseln, ganz ohne synthetische Farb- und Duftstoffe.