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Handel Zusatzgarantie hilft nicht immer

Bei Garantieverlängerungen sollte man das Kleingedruckte genau lesen.

08.01.2016, 23:01

Düsseldorf (dpa) l Technikhändler und Versicherungen werben gerne damit: Für einen Aufpreis wird die Garantie des neu gekauften Geräts verlängert. Die Verlängerungen werden eher bei hochpreisigen Produkten wie Waschmaschinen dazugekauft, sagt Michael Sittig, Redakteur von der Zeitschrift „Finanztest“.

Einfache Garantieverlängerungen decken in der Regel nur Produktmängel ab, die sich im Laufe der Garantiezeit zeigen, etwa ein kaputter Waschmaschinenantrieb. Verschleißteile wie etwa Akkus sind häufig nicht inbegriffen, wie „Finanztest“ in einem Vergleich von Zusatzgarantien herausgefunden hat (Ausgabe 12/2015).

Erweiterte Verlängerungen schützen je nach Vertrag vor Sturz- und Flüssigkeitsschäden, Verschleiß sowie Diebstahl und Einbruch. Gerade für Smartphones, Tablets und Notebooks scheinen sie sich deshalb zu lohnen. Sittig empfiehlt jedoch nachzufragen, wie sich der Schutz im Detail gestaltet. Denn der Selbstbehalt bei Schäden oder Diebstählen könne im Einzelfall ziemlich hoch sein.

Ärgerlich kann auch sein, wenn die verlängerte Garantie für Gerätefehler erst nach Ablauf der Gewährleistung vom Händler beginnt. Denn viele Händler verweigern Mängelreparaturen ab sechs Monaten nach Verkauf. Ab diesem Zeitpunkt wechselt nämlich die Beweispflicht, dass der Mangel bereits beim Kauf vorhanden war, vom Händler zum Kunden. Der Nachweis kann schwierig werden. Immerhin: Bietet der Hersteller eine freiwillige Garantie, greift die anstelle der Gewährleistung.

Endet diese Herstellergarantie schon vor der zweijährigen Gewährleistungspflicht des Händlers, sollte man darauf achten, dass der Extraschutz direkt ab dem Kauf greift. Sonst muss man Reparaturen unter Umständen selbst zahlen, trotz zusätzlicher Garantie.

Viele Zusatzgarantien kosten einmalig und laufen nach dem Schutzzeitraum von selbst aus. Einige Versicherungen verlängern sich automatisch von Jahr zu Jahr. Gerade bei Policen, die nur den Zeitwert erstatten, kann das zum Problem werden. Denn das Gerät verliert über die Jahre an Wert, so dass man am Ende kaum mehr etwas bekommt, wenn das Gerät kaputt geht.