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"Hat jemand eine Decke?" Gesa Krause fühlt sich wie im Kühlschrank

Bei ihrer fünften WM erlebt Hindernisläuferin Gesa Krause etwas ganz Neues: ein klimatisiertes Stadion. Da wird man beim Interview nach einem Rennen fast schockgefroren.

Von Ulrike John, dpa 27.09.2019, 18:24

Doha (dpa) - Mit Gänsehaut ins Finale. "Hat jemand eine Decke? Oder eine Jacke?" Gesa Krause blickte nach ihrem Vorlauf über 3000 Meter Hindernis fragend die Journalisten in den klimatisierten Katakomben des Khalifa-Stadions an.

Auch die Europameisterin und deutsche Medaillenhoffnung für die Leichtathletik-Weltmeisterschaft machte am Freitagabend erste Erfahrungen mit den schwierigen Bedingungen in Doha. In der Interview-Zone blies überall die künstlich kalte Luft. Bei 24 Grad hatte Krause zuvor erfolgreich ihr Rennen bestritten.

"Für die Läufer ist es im Stadion sehr angenehm - im Vergleich zu draußen. Es gab einen leichten Wind, das macht es etwas natürlicher", sagte die 27-Jährige vom Verein Silvesterlauf Trier zu der klimatisierten Arena. Den 40 Grad im Freien am Tag ist Krause tunlichst aus dem Weg gegangen. Sie war erst am Tag vor dem WM-Start aus dem Trainingslager in Südafrika angereist.

In ihrem Vorlauf rannte sie von Anfang an an der Spitze mit, um einen der drei ersten Plätze zu ergattern, die den direkten Einzug ins Finale am Montag garantierten. Nur am Schluss mussten die Fans der WM-Dritten von 2015 noch etwas zittern: Die Dänin Ana Emilie Möller hätte sie im Endspurt fast noch erreicht. "Ich habe sie schon im Blick gehabt", sagte die deutsche Rekordhalterin aber. Nach 9:18,82 Minuten war Krause ins Ziel gekommen.

"Ich bin guten Mutes fürs Finale. Ich denke, es wird sehr schnell", sagte Krause mit Blick auf die Weltbestenliste, wo ein halbes Dutzend Läuferinnen besser da steht als die Deutsche. Doch die Frankfurterin hat schon vor vier Jahren bewiesen, dass sie vorne mitmische kann. Topfavoritinnen im Khalifa-Stadion in Katars Hauptstadt sind Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech und Hyvin Kiyeng aus Kenia. An ihren unglücklichen und unverschuldeten Sturz bei der WM vor zwei Jahren in London will Krause nicht mehr denken.

Mit Temperaturstürzen wie jetzt in Doha kennt sich Krause aus. Ihr Trainingslager in Davos hatte sie abgebrochen. "Da hatte es vier Grad und Regen, irgendwann kam auch Schnee. Da bin ich kurzerhand abgereist." Sprachs's, gab dankend eine geliehene Jacke zurück - und verschwand bibbernd.

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