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Britischer Regisseur Promi-Geburtstag vom 8. April 2017: John Madden

Shakespeare hat dem ehemaligen Literatur-Studenten John Madden zu einem Triumph verholfen. Vor allem aber setzt der britische Regisseur in seinen Filmen auf starke Frauen.

07.04.2017, 23:01

Berlin (dpa) - In kleinen Schritten hat es John Madden bis nach Hollywood geschafft. Zunächst studierte der britische Regisseur englische Literatur, inszenierte anschließend Hörspiele und fand dann beim Theater und dem Fernsehen als Regisseur ein neues Betätigungsfeld.

Der nächste und größte Schritt führte ihn schließlich zum Kinofilm, wo ihm schon bald der ganz große Wurf gelingen sollte. An "Shakespeare in Love" (1998/1999) kam damals niemand vorbei: John Maddens charmanter Kostümfilm war einer der erfolgreichsten Filme des Jahres, der weltweit laut "Box Office Mojo" annähernd 300 Millionen Dollar einspielte

Gwyneth Paltrow und Joseph Fiennes spielen die Hauptrollen in der amüsant-satirischen, mit leichter Hand und gleichzeitig mit viel Tempo gedrehten Komödie zwischen Schein und Sein im Theatermilieu im elisabethanischen England, in der ein verliebter Shakespeare in eine Schaffenskrise gerät. Sieben Oscars erhielt "Shakespeare in Love" - einer davon ging an Gwyneth Paltrow, die mit ihrer tränenreichen Dankesrede für einen erinnerungswürdigen Oscar-Moment sorgte. John Madden allerdings, der heute seinen 68. Geburtstag feiert, ging leer aus.

Erstmals von sich reden machte der britische Regisseur bereits kurz vor "Shakespeare in Love", als er mit Judi Dench in der Hauptrolle "Ihre Majestät Mrs. Brown" (1997) - ebenfalls ein Historienstreifen - drehte. Ein leiser Liebesfilm, der von der Beziehung der britischen Königin Victoria zu dem schottischen Diener John Brown handelt.

Beim Filmen ist John Madden ganz Gefühlsmensch: "Ich vertraue ganz auf den Instinkt", sagte John Madden im Interview mit Jeremy Kagan, das auf der Website von "Dirctors Guild of America" veröffentlicht wurde.

Dass das aber nicht immer funktioniert, zeigte sich in der Folgezeit, denn Madden hatte Schwierigkeiten, seine Erfolge zu wiederholen. Der Thriller "Killshot" hätte ihn schließlich beinahe ganz aus der Bahn werfen können. In Amerika war der Film, in dem Mickey Rourke einen innerlich gebrochenen Auftragskiller spielt, der aus seinem Mafia-Job aussteigen will, ein wirtschaftlicher Totalausfall.

Inzwischen hat sich Madden längst wieder berappelt: In seiner pointierten Rentner-Komödie "Best Exotic Marigold Hotel" wagen sieben britische Best Ager im indischen Jaipur einen Neuanfang, der aber alles andere als reibungslos verläuft. Wieder mit dabei: Judi Dench. Auch die Fortsetzung enttäuschte nicht.

Starke Frauen stehen immer wieder im Mittelpunkt von John Maddens Filmen. Und wenn nicht Judi Dench mitspielt, vertraut der Brite gerne auch auf Jessica Chastain. Erstmals arbeiteten die beiden in dem Action-Thriller "Eine offene Rechnung" (2011) zusammen, in dem Chastain zu einer Gruppe von Mossad-Agenten gehört, die einen Naziverbrecher jagen.

Und auch seinen aktuellen Film besetzte John Madden mit der US-Schauspielerin. In dem Politthriller "Miss Sloane", der Anfang Juli in die deutschen Kinos kommen soll, spielt sie eine skrupellose Lobbyistin, die für schärfe Waffengesetzte kämpft. Der Preis aber ist hoch. Chastain erhielt für ihre Darstellung einer toughen Karrierefrau eine Golden-Globe-Nominierung.