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Dorferneuerung Ein schmucker Stadtteil

Nicht nur der Stadtteil Bad Salzelmen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert, sondern auch Frohse.

Von Olaf Koch 28.12.2015, 17:49

Frohse l 20 Jahre lang konzentrierten sich die Stadtsanierer auf den Stadtteil Bad Salzelmen, der – wie viele heute auch sagen – unglaublich authentisch rekonstruiert wurde. Bad Salzelmen hat an vielen Stellen seinen Charme als „großes Dorf“ in der Stadt Schönebeck bewahren können. Derzeit schauen die Stadtverantwortlichen auf die Altstadt, die während des Umbaus von Bad Salzelmen einen leichten Hauch der Vernachlässigung erfahren durfte.

Fast unmerklich hat sich in der Zeit aber auch der Stadtteil Frohse verändert. Ende des Jahres 2000, fast auf den Tag genau vor 15 Jahren, stellten die damaligen Mitglieder des Stadtrates dafür die Weichen. Vor allem waren es die Straßen und Wege, die im nördlichen Stadtteil auf dem Prüfstand kamen. Bis heute haben Stadt und Land mehr als zwei Millionen Euro in die Sanierung gesteckt.

„Das ist aber nicht alles, denn wenn die Kommune solche Großprojekte anpackt, dann ziehen viele private Grundstücks- und Hausbesitzer ebenfalls nach“, macht der Baudezernent der Stadt Schönebeck, Guido Schmidt, in einem Gespräch aufmerksam.

Wie wichtig die Dorferneuerung in Frohse war, wissen die Einwohner des Stadtteiles noch aus eigenem Erleben. Besucher fanden viele schlechte Straßen und verwahrloste Grundstücke vor. Die schöne Lage Frohses an der Elbe konnte die vorhandenen Defizite im Ort nicht ausgleichen. „In Frohse scheint die Zeit stehengeblieben zu sein“, schrieb damals die Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH in ihrem Abschlussbericht zur Dorferneuerung.

Einer aus der Verwaltung, der den Prozess der Neuentwicklung in Frohse mit begleitete, war Stadtplaner Michael Gremmes. „Es war tatsächlich so: Aus der Bestandssituation heraus bestand in Frohse ein hoher Sanierungsbedarf“, schätzt er heute noch ein.

Um sich einen Überblick über die Maßnahmen und die damit verbundenen finanziellen Mittel, die nötig waren, zu verschaffen, wurden die Pro- blemsituationen dokumentiert. Es bildete sich ein Arbeitskreis aus Vertretern der Stadt, des Amtes für Landwirtschaft und Flurneuordnung und des Planungsbüros.

Neben den schon erwähnten meist im mittelalterlichen Zustand befindlichen Straßen und Wegen stand im Zentrum der Sanierung auch der Ortsmittelpunkt: der Reuterplatz. Er war im Jahr 1999 noch unbefestigt und ohne eine wirkliche Funktion. Nach der Rekonstruktion ist er nun das wirkliche (kleine) Zentrum von Frohse in unmittelbarer Nähe der Feuerwehr, der evangelischen Kirche und der Kindertagesstätte. Der Platz kann jetzt mit Leben erfüllt werden.

Besonders eindrucksvoll zeigt sich die Erneuerung aber zudem beim Hohlweg – einer kleinen Schluppe, die vom Reuterplatz in Richtung Elbe führt. Doch auch der Fußweg Alt Frohse, der Friedhofsweg und die Friedhofsmauer können sich nach der Sanierung sehen lassen. Wenn auch nicht eine pulsierende Straße, so wurde aber dennoch der Geh- und Radweg zur S-Bahn-Station mitsaniert.

Am Ende schreiben die Verantwortlichen bei Stadt, Land und Planungsbüro eine positive Bilanz. Da der Förderschwerpunkt für Frohse im öffentlichen Bereich lag, kamen die eingesetzten Fördermittel und die Eigenmittel der Stadt einer breiten Mehrheit der Bevölkerung zugute.

Lediglich zwei Straßen fristen noch ein Dasein wie vor 15 Jahren: die Magazin Straße und der Krumme Ellenbogen. „Wir haben diese Projekte nicht aus den Augen verloren. Aber der Haushalt lässt im Moment keine Erneuerung zu“, so Bauamts-Chef Guido Schmidt.