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Calbe 27 Teams beim Dickboot-Cup

10. Dickboot-Cup in Calbe am Sonnabend: 27 Mannschaften stellen sich der sportlichen Herausforderung.

Von Thomas Höfs 21.06.2015, 18:22

Calbe l Trotz Sommeranfangs ist von der wärmsten Jahreszeit am Saaleufer in Calbe nicht allzu viel zu spüren, als der 10. Dickboot-Cup gegen Mittag startet. 27 Mannschaften haben sich zu der Jubiläumsveranstaltung angesagt. Zu Beginn der Wettkämpfe waren es auch schon mal mehr als 60 Teams.

Auswirkungen hat dies vor allem auf den Zeitplan. Um die besten Dickbootfahrer zu ermitteln, fahren die Teams sechsmal gegen eine andere Mannschaft. Die Rennstrecke, das sind 200 Meter Saale, natürlich mit der Strömung, sagt Kanu-Abteilungsleiterin Christel Löbert. Mit rund 50 ehrenamtlichen Sportfreunden stemmt sie das Volksfest an der Saale.

In einem minutiös festgelegten Zeitplan müssen die Boote über den Fluss fahren. Die Boote fahren stromab-wärts aber gegen den Wind, der recht böig über das Wasser weht.

Die Bootsbesatzungen zwischen acht und zehn Mitgliedern müssen gegen die Trägheit des Bootes und den Wind ankämpfen. Obwohl die Strecke vom Ufer aus betrachtet kurz erscheint, müssen sich die Mannschaften verausgaben, wenn sie gewinnen wollen. Doch Kraft allein sei nicht alles, weiß Christel Löbert. „Die Technik ist wichtig, um die Kraft in das Wasser zu bekommen“, sagt sie. Die vergangenen Jahre, erinnert sie, hätten immer wieder gezeigt, dass die Technik die entscheidende Größe ist, um das Rennen für sich zu entscheiden. Die Steuermänner in den Booten stellen die Kanuten. Die erfahrenen Mitglieder halten die durch das Wasser spritzenden Dickboote auf Kurs. „Ich würde mir das nicht zutrauen“, sagt Christel Löbert.

Während die Frauen sich viel mit der Organisation und Durchführung des Cups beschäftigen, sorgen die Herren der Abteilung vor allem im Küchenbereich für Nachschub. „Dort gibt es eine strenge Hierarchie“, sagt die Abteilungsleiterin vielsagend. Neue Vereinsmitglieder müssten erst mit einfachen Arbeiten beginnen, ehe sie an die guten Sachen gelassen werden, schmunzelt sie. In einem für die Zwecke eingerichteten Bootsschuppen duftet es nach Essen. Harry Wenskus und Volker Brink sind nur zwei von vielen ehrenamtlichen Helfer, die von dem eigentlichen Wettrennen auf der Saale nichts sehen. Ihr Reich sind die Töpfe und Pfannen. Unzufrieden mit der Aufgabe sind sie aber nicht. Der Job an den Geräten macht ihnen sichtlich Spaß.

Nach den Vorläufen sammeln sich die Mannschaften und Besucher vor der Bühne. In der Pause gibt es das berüchtigte Tauziehen. Immer vier Mitglieder einer Mannschaft treten hier gegeneinander an. Hier können die Teams punkten, die mit purer Kraft protzen können.

Anschließend finden die Zwischenläufe statt. Genau im Blick hat den Zieleinlauf Uschi Hoffmann. In einer Weihnachtsmarktbude haben sich die Schiedsrichter abgeschirmt, um in Ruhe die Rennen zu verfolgen. Das sei auch notwendig, schildert sie. Gerade bei den Schlussläufen habe es in der Vergangenheit immer wieder Finale gegeben, wo ein Boot nur einen Wimpernschlag vor einem anderen Boot lag. Deshalb schauen bei diesen letzten Rennen gleich mehrere Schiedrichteraugenpaare auf die magische Linie zwischen einem dünnen Draht im Zielhaus und einer neonfarbenen Linie am anderen Ufer. Mit einer uralten Hupe wird der Einlauf den Mannschaften signalisiert. Anschließend gibt Uschi Hoffmann das Ergebnis gleich an die Bühne per Funk durch, damit die Sieger-Mannschaft offiziell genannt werden kann.