Am Herrentag wird in Niegripp Bau der Dorfkirche vor 280 Jahren gefeiert / Sanierung geht weiter 20 Tonnen Turmlast: Tragwerk ermüdet
Der kühle, wenn auch sonnige Herrentag brachte für die Niegripper Kreuzkirche erneut einen kleinen warmen Geldregen. Die Kollekte aus dem Gottesdienst aus Anlass des Baus der Kirche vor 280 Jahren soll helfen, die nächsten Sanierungsvorhaben zu stemmen
Niegripp l Die Signale für die weitere Sanierung der Niegripper Dorfkirche, die auf Geheiß von Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. 1732 errichtet wurde, stehen günstig. "Wir hoffen, vielleicht noch im Mai, beginnen zu können", sagte gestern Andrea Hoffmann, Vorsitzende des Gemeindekirchenrates. Noch würden Mittel fehlen. Aber die dringende Fortsetzung der 2010 mit der Rettung des einsturzgefährdeten Turms begonnenen Kirchensanierung scheint greifbar nahe.
Das bestätigte auch Pfarrer Peter Eichfeld, zu dessen aus fünf Gemeinden bestehenden Einzugsbereich Niegripp gehört. Rund 80 000 Euro wird der zweite Bauabschnitt kosten. Neben Renovierungen im Inneren der barocken verputzten Sandsteinkirche muss dringend das ermüdete Tragwerk für den 20 Tonnen schweren Turm saniert werden. "Was uns da erwartet, wird man sehen müssen", so Pfarrer Eichfeld. Er ist froh, dass Förderer ihre Unterstützung des Projektes zugesagt haben. Dazu gehören die Kirchbaustiftung und der Kirchenkreis. Auch aus dem Leader-Programm könnten wieder Mittel fließen.
Eigenmittel aus der Gemeinde kommen hinzu, auch wenn das Spendenaufkommen geringer ausgefallen ist als zuvor für die doch spektakuläre Rettung des gefährdeten schiefen Kirchturms. Dennoch zählt jeder Euro, ist die Kirchgemeinde dankbar.
Auch deshalb hatte Andrea Hoffmann gestern mit ihren Mitstreiterinnen und Helfern nach dem Festgottesdienst ein geselliges Beisammensein organisiert. Für die Besucher aus dem Ort, aber auch aus Schartau, Möser und Hohenwarthe, unter ihnen Burger Bürgermeister Jörg Rehbaum, Schartaus Ortsvorsteher Dr. Hans-Horst Borg sowie Nie-gripps Ortsbürgermeister Karl-Heinz Summa, gab es Deftiges vom Grill und - noch ganz frisch - selbstgebackenen Kuchen.
Allein im ersten Bauabschnitt waren rund 270 000 Euro in die Sanierung der Kirche geflossen. Der Turm wurde gerettet und aus seiner Schieflage aufgerichtet.