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Drei junge Männer gestalten im Auftrag von Eon Avacon eine Trafostation in Königsborn 200 Farbtöne aus Spraydosen zeichnen Brunnenhäuschen und Vogeltränke

Von Thomas Rauwald 07.07.2012, 05:12

Eine kleine Trafostation in Königsborn ist kürzlich durch drei junge Graffiti-Künstler verschönert worden. Sie zeigt nun das Wahrzeichen der Ortschaft, das Brunnenhäuschen.

Königsborn l Die Gesichter von Christian Hipp, Daniel Wrede und Mario Schuster sind kaum zu sehen. Mund- und Nasenschützer sind bei der Arbeit unabdingbar. Rund um ihre Wirkungsstätte am Neuen Weg wabert eine Wolke von Nitrofarbe. Christian Hipp von der Potsdamer Firma art-efx bestätigt, dass die Sprayer mit Nitro- oder Acrylfarbe arbeiten. Diese Trafohäuschen - wie das gerade in Königsborn - machen jedoch nur einen Teil der Arbeit der jungen Leute aus. Sie sind in ganz Deutschland unterwegs, verschönern Außen- und Innenwände, arbeiten an Hochhäusern und an Autos, nutzen Spraydosen, greifen aber auch zum althergebrachten Pinsel oder zur Airbrushpistole.

Ortsbürgermeister Hilmar Graßhoff und Ehefrau Helgamaria fahren mit dem Auto vor, packen Erfrischungsgetränke und Kaffee aus. "Heute haben wir es aber echt gut getroffen", sagt Christian Hipp. "Am Vormittag sangen bei dem vorigen Auftrag die Kita-Kinder, und hier werden wir am Nachmittag verwöhnt."

Beim Pausengespräch werden die Jungs ein wenig gesprächiger. Eine Handvoll junger Männer machen diese Potsdamer Firma aus, mit der seit einiger Zeit Eon Avacon zur Verschönerung ihrer Trafohäuschen, Ortsnetzstationen und Kabelverteilerschränke zusammenarbeitet. Pressesprecherin Corinna Hinkel lobt die Zuverlässigkeit und die Qualität der Arbeit. Und die Motive kommen bei den Bürgern gut an.

Sind das nun alles gelernte Künstler? Nein, sind es nicht. Daniel Wrede erzählt in seinem nordischen Dialekt, dass er gelernter Zahntechniker sei. Zuerst habe er selbst freiberuflich allein als Sprayer gearbeitet und dann am Firmenfahrzeug von art-efx seine Visitenkarte hinterlassen, als Bewerbung. Heute gehöre er richtig dazu.

Christian Hipp ergänzt, dass sich die meisten die Fähigkeit von selbst angeeignet hätten. Farbenkunde sei wichtig und ein Blick für Proportionen. Im Team arbeiten einstige Banker, Publizisten, Möbeltischler, Gartenbauer.

Hilmar Graßhoff berichtet, dass das Motiv nach Vorentwurf der Firma mit der Gemeinde zusammen ausgesucht worden war. Und er nutzt die Gelegenheit für die Nachfrage, ob sich die jungen Männer nicht auch die Giebelwand der Kita widmen wollen und können. Mit sehr viel Geld sei sie saniert worden, nun fehle noch außen der Pepp.

Regen lässt am ersten Arbeitstag die Arbeit am Trafohäuschen stoppen. Am Donnerstag ist das Kunstwerk vollendet worden.