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Jugendforum Machen statt meckern

Die Bildung eines neues Kinder- und Jugendforums in Burg gestaltet sich schwierig. Nun folgt ein neuer Anlauf.

09.10.2015, 13:00

Lauftext

Burg l Der bisherige Vorsitzende des Kinder- und Jugendforums in Burg heißt Fabian Borghardt und ist 33 Jahre alt. Eigentlich würde er den Staffelstab gern abgeben an die, die jünger sind. Näher dran an den Themen, die Kinder und Jugendliche in Burg bewegen. Der Termin für eine Neuwahl war gesetzt, der evangelische Gemeinderaum gebucht – es tauchte nur fast niemand auf. „Die Jüngsten im Stadtrat sind 31 bzw. 33 Jahre alt. Wir brauchen also eine Interessenvertretung“, sagte Borghardt. Künftig sollen im Kinder- und Jugendforum Vertreter von Parteien, Organisationen und Schulen sitzen. Es ist allerdings jeder willkommen, der sich engagieren möchte, erklärte Borghardt den Anwesenden. Einzig das Alter ist beschränkt. Zwischen sieben und 27 Jahren sollten die Bewerber sein. Als so genanntes beratendes Gremium bringen sie beim Stadtrat Themen ein, die für sie interessant sind.

Interessant ist, dass bei der Veranstaltung lediglich drei junge Menschen anwesend waren, die in dieses Schema passen. Joanna-Marie Feige (14) und Celina Schröder (15) von der Förderschule Burg sind auf Anraten ihrer Lehrerin gekommen. „Das klang eigentlich interessant. So lernt man auch mal andere Leute kennen“, sagte Joanna-Marie. Sie haben sich fest vorgenommen, auch zum nächsten Neuwahl-Versuch zu kommen. Ideen, was in ihrer Stadt passieren soll, haben die beiden genug. „Es fehlt an Spielplätzen für kleine Kinder. Die kommen gar nicht an die Geräte dran oder es ist sehr schmutzig“, sagt Celina. Ihre Freundin Joanna-Marie ergänzt: „Ein echter Skatepark wäre toll!“ Die bisherige Anlage am Flickschupark ist auf Anraten des bisherigen Kinder- und Jugendforums immer wieder zur Sprache gekommen. „Wir haben da bei vielen Themen den Finger in die Wunde gelegt“, sagt Fabian Borghardt. Das beratende Gremium hat ein eigenes Budget von 5000 Euro, die über den Lokalen Aktionsplan „Demokratie leben“ zur Verfügung gestellt werden.

Claudia Zens, Schulsprecherin am Roland-Gymnasium, hat gute Ideen, welche Aktionen damit gemacht werden könnten. „Vielleicht kann man einen Tag der Toleranz mit allen Schulen gemeinsam machen“, sagt die 16-Jährige. Für ihre Stadt wünscht sie sich vor allem mehr Weltoffenheit. Aber auch die Zusammenarbeit zwischen den Schulen ist aus ihrer Sicht verbesserungswürdig. „Es ist auch schade, dass die Parteien sich nicht um uns junge Leute bemühen“, sagt sie mit Blick in Richtung Politik.

Sowohl ihre Ideen als auch die von Joanna-Marie Feige und Celina Schröder haben im Kinder- und Jugendforum Platz. Damit dieses neu gewählt werden kann, müssen mindestens zehn stimmberechtigte Parteien anwesend sein. Hierzu zählen zum Beispiel Vertreter der Jungen Union, der Jungen Sozialdemokraten oder der evangelischen Kirchengemeinde. Außerdem sollten natürlich ausreichend Kinder und Jugendliche da sein, die gewählt werden können. „Vielleicht könnte man da mit einem Aushang am Vertretungsplan drum werben, das wird immer gesehen“, sagt Claudia Zens.

Die Einladung für den neuen Termin am 2. November um 16 Uhr im evangelischen Gemeindehaus steht schon jetzt fest. Fabian Borghardt will bis dahin gemeinsam mit Stadtjugendpfleger René Teßmann persönlich in Schulen und Jugendclubs gehen. Schülersprecherin Claudia Zens ist sich sicher, dass dann beim nächsten mal mehr Kinder und Jugendliche kommen. „An unserer Schule gibt es viele engagierte Schüler, die werde ich dann einfach mitbringen“, sagt sie.