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IBK Heyrothsberge Flüchtlinge bleiben in der Feuerwehrschule

Nach Ankündigung von Innenminister Stahlknecht, dass das IBK nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft dienen soll, ist Ernüchterung eingezogen.

Von Falk Heidel 04.12.2015, 06:00

Heyrothsberge/Magdeburg l Vorläufig dürfte sich wenig ändern an der Situation im Institut der Feuerwehr in Heyrothsberge. Untergebracht sind hier derzeit 250 Flüchtlinge in der Sporthalle, in der Villa Heyroth und im Kultursaal. Im Kultursaal erfolgt auch die Essenausgabe. Die wertvollen Fußböden sind mit Platten abgedeckt. Zusätzlich wird die untere Etage eines Unterkunftsgebäudes zum Duschen genutzt.

Der Lehrbetrieb der Feuerwehrschule blieb in den vergangenen Wochen aufrecht erhalten. Jedoch gab es massive Einschränkungen. Einige Lehrgänge sind ausgefallen.

Offiziell nennt sich die Einrichtung Institut für Brand-und Katastrophenschutz (IBK). Sie ist eine der größten Feuerwehrausbildungsstätten in Deutschland. Zum Institut gehören ein Übungsgelände und Einrichtungen für den theoretischen Unterricht. Zu den Aufgaben des Standorts gehört die Ausbildung von Führungskräften in den Feuerwehren und von Mitarbeitern der Krisenstäbe der Regierungsebenen.

In Schopsdorf hatte Innenminister Stahlknecht bei einer Veranstaltung kürzlich angekündigt, dass die Flüchtlinge demnächst auf andere Unterkünfte verteilt würden (Volksstimme berichtete).

Tatsächlich ist es wohl so, dass die Feuerwehrschule mindestens bis zum Frühjahr nächsten Jahres Flüchtlinge betreuen wird.

„Ich habe mich im Finanzausschuss des Landtages erkundigt“, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Matthias Graner zur Volksstimme. „Dort wurde mir bestätigt, dass sich vorläufig wenig ändert.“

Hintergrund: In der Heyrothsberger Feuerwehrschule soll demnächst eine Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge eingerichtet werden. Dort werden Flüchtlinge registriert und gesundheitlich untersucht – und dann an weitere Unterkünfte aufgeteilt. Eine neue Aufnahmestelle soll an der Magdeburger Breitscheidstraße entstehen. Erst wenn diese Objekte fertig sind, soll die Aufnahmestelle aus Heyrothsberge in die Landeshauptstadt verlegt werden.

Biederitz‘ Bürgermeister Kay Gericke (SPD) bestätigte gestern die Volksstimme-Informationen, dass bessere Datenleitungen für die Flüchtlingsverwaltung in Heyrothsberge verlegt wurden. Gericke sagte zur Volksstimme: „Da gab es in den vergangenen Wochen viele Missverständnisse. Ich wünsche mir, dass wir künftig besser und schneller informiert werden.“

Und Graner sagte: „Die Tatsache, dass neue Leitungen verlegt wurden, stützt ja unsere Befürchtung, dass sich in Heyrothsberge vorläufig wenig ändert.“ Seiner Meinung nach sollten Objekte für Flüchtlinge genutzt werden, die ausschließlich als Unterkünfte dienen: „Die Feuerwehrschule sollte den Wehrleuten vorbehalten bleiben.“