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Abfall Jetzt kommt die große Abfuhr

Weihnachtszeit bedeutet auch Geschenkezeit. Und das heißt für die Abfallentsorgungsgesellschaft Jerichower Land in Burgviel Arbeit.

Von Thomas Pusch 28.12.2020, 00:01

Burg l Karsten Wald und Torsten Schröder gehörten zu den fleißigen Mitarbeitern der Abfallentsorgungsgesellschaft Jerichower Land (AJL), die auch noch kurz vor Weihnachten für leere Tonnen im Landkreis sorgten. Und das war auch sehr notwendig, denn an den Festtagen ist das Müllaufkommen besonders hoch. „Weihnachten ist eine Zeit, in der für uns sehr viel Arbeit anfällt“, bestätigte AJL-Geschäftsführer Henning Gehm. Da alle zu Hause seien, falle auch mehr Müll an. Das mache zehn bis 15 Prozent mehr Abfall aus. Besonders fallen natürlich die Verpackungsabfälle Papier, Kartonagen und Kunststoffverpackungen, die in der Gelben Tonne landen, an. Auf den Tourenplan hat das zwar keine Auswirkungen, da die Touren über das ganze Jahr gleich sind, wohl aber auf die Arbeitszeiten der Mitarbeiter, die dadurch länger sind. Vor allem dann, wenn innerhalb der Tour wegen der zusätzlichen Mengen noch einmal abgeladen werden muss.

Weihnachtszeit ist auch die Zeit der Wünsche. Daher fragte die Volksstimme bei der AJL nach, wie die Menschen im Jerichower Land den Entsorgern die Arbeit erleichtern können. Grundsätzlich sollten Tonnen oder Container nicht hinter parkende Autos gestellt werden, das sorgt nur für zusätzliche Wege. Das ist einer der Wünsche. Und: Wer kennt den Anblick nicht, übervolle Mülltonnen und auf dem Deckel auch noch ein Abfallsack. Auch das erschwert die Entsorgung und könnte leicht vermieden werden. Außerdem: „Die einzigen Säcke, die hierbei tatsächlich auch mit entsorgt werden dürfen, sind solche, die beim Landkreis in Burg oder Genthin gekauft werden können. Diese tragen die Aufschrift Landkreis Jerichower Land“, erklärte Gehm. Alle anderen Säcke seien nicht zugelassen und müssen stehen gelassen werden.

Pappkartons, die neben die Papiertonne gestellt werden, nehmen die Müllleute mit. Allerdings würde ihnen die Arbeit erleichtert, wenn die Kartons ineinander gestapelt werden. Ebenso kann das Fassungsvermögen der Papiercontainer besser ausgenutzt werden, wenn Kartons – und von denen gibt es in diesem Jahr durch das vermehrte Einkaufen bei Versandhändlern eine ganze Menge – zerkleinert werden. „Das wäre eine Hilfe für unsere Mitarbeiter“, fügte Gehm hinzu.

Wer noch Gelbe Säcke aus der Zeit übrig hat, als sie im Landkreis verteilt wurden, kann damit nicht mehr sehr viel anfangen. „Sie dürfen von uns nicht mehr mitgenommen werden“, stellte Gehm klar. An den Wertstoffhöfen können sie abgegeben werden.

Wer sich zu Weihnachten eine neue Couch oder einen neuen Fernseher geleistet oder sie geschenkt bekommen hat, möchte die alten Teile natürlich loswerden. Am besten über den Sperrmüll. Der Wunsch der Entsorger ist, alte Elektrogeräte vom übrigen Sperrmüll zu trennen. Die AJL ist mit zwei Fahrzeugen unterwegs, und dann müsse nicht mehr nach Elektrogeräten unter dem normalen Sperrmüll gesucht werden. Folien, Tüten und Glasflaschen gehören nicht in den Biomüll. Darauf machte der Geschäftsführer aufmerksam, weil es eben doch häufiger vorkommt und die Herstellung des zertifizierten Kompostes behindert.

Weiße Weihnachten hat es im Jerichower Land in diesem Jahr nicht gegeben. Der erste Frost kommt aber bestimmt. Und das sorgt dann für Probleme bei der Entsorgung der Bioabfälle und der nassen Inhalte des Hausmülls. Weil der Abfall an den Wänden fest friert, können die Tonnen und Container nicht vollständig geleert werden. „ Obwohl alle Gefäße mehrfach bei der Leerung geschüttelt werden, kann es vorkommen, dass Teilmengen in den Gefäßen verbleiben“, erklärte Gehm. Abhilfe kann geschaffen werden, wenn vor der Entsorgung mit einem Spaten der Abfall von den Wänden gelöst wird.

Mit diesem Problem hatten Karsten Wald und Torsten Schröder nicht zu kämpfen. In Windeseile zogen sie die vier Restmüllcontainer zum Entsorgungsfahrzeug, entleerten sie und schoben sie zurück. Als sie den Reporter entdeckten, winkten sie fröhlich zum Abschied. Die Bescherung war nicht mehr lange hin und es gab noch einige Tonnen zu leeren.