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Auszeichnung Fleisch gibt es nur als Beilage

Testet Gault&Millau ein Lokal, erfährt dies der Besitzer erst hinterher. So ging es Emanuel Conrady, Chef vom Burger „Rotfuchs“.

Von Lisa Strietzel 14.11.2018, 23:01

Burg l „Es ist schwer auf einen Nenner zu bringen, was wir genau sind. Irgendwann haben wir dann einfach beschlossen: Wir sind halt der Rotfuchs. Fertig“, erzählt Café- und Gemischtwarenladenbesitzer Emanuel Conrady.

Wenn man die Tür zum „Rotfuchs“ öffnet und sich in dem kleinen Laden umschaut, dann stellt man gleich fest, dass Emanuel Conradys Aussage den Nagel auf den Kopf trifft.

Mit ihrem Konzept beschreiten Emanuel Conrady und sein Team neue Wege und das wurde nun durch Gault&Millau belohnt. Sie wurden in die Kategorie „POP“ des Restaurantführers gelistet. Hier werden Neugründungen aufgeführt, die mit ihrer Kreativität und ihrer innovativen Idee die Tester begeistern konnten. Da der „Rotfuchs“ zudem mit seinem Gesamtkonzept überzeugen konnte, punktet das Unternehmen des studierten Theologen Conrady gleich doppelt.

In der Kategorie „Empfehlenswerte Küche ohne Bewertung“ wurde das Café ebenfalls aufgenommen. Hierunter fallen Restaurants, die durch ihr gutes Essen, den Service und einiges mehr überzeugt haben, aber nicht der gehobenen Gastronomie angehören.

Der Gault&Millau ist einer der einflussreichsten Restaurantführer und in zwölf Ländern vertreten. Bewerben, um es in den Guide zu schaffen, kann man sich nicht. Das 30-köpfige Deutschlandteam ist bundesweit unterwegs und testet sowohl neue Betriebe, als auch altbekannte.

Das Ambiente, das der „Rotfuchs“ ausstrahlt, findet sich auch auf der Speisekarte wieder. Rote-Beete-Suppe mit Meerrettich, Kokosmilch mit Mandelmus oder verschiedene Pastavariationen hatten die Tester von Gault&Millau unter anderem zur Auswahl, als sie im Sommer dieses Jahres den „Rotfuchs“ getestet haben. Auf jeden Fall war Fleisch nur in Form einer Beilage vertreten.

Beim „Rotfuchs“ handelt es sich um kein herkömmliches Café oder Restaurant. Stühle und Tische wirken wild zusammengewürfelt.

In der hinteren Ecke des Geschäfts befindet sich neben einer offenen Küche eine Art Gemischtwarenladen. Hier können Gäste, während sie auf ihr Essen warten, Spiele, Getränke oder auch Seife bestaunen. Das Besondere an den Produkten: Alles stammt aus der Region.

Mit ihrem Ziel „Essen soll Spaß machen, satt machen und Leute zusammenbringen“, wie Emanuel Conrady es beschreibt, überzeugt der „Rotfuchs“ also nicht nur seine Gäste, sondern auch die durchaus kritischen Tester des Gault&Millau-Restaurantführers.

In Sachsen-Anhalt wurden insgesamt 19 Restaurants von Gault&Millau getestet. Das „Park-Restaurant Vogelherd“ in Zerbst erhielt sogar 15 von 20 Punkten. Die dortige Köchin, Gabriele Erdmann konnte zudem ihren Titel als „Beste Köchin in Mitteldeutschland“ verteidigen.