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Bahnhof Pendlerparkplatz eingeweiht

Mit der Einweihung des Pendlerparkplatzes in Burg wurde das Projekt Zentraler Omnibusbahnhof eröffnet.

Von Thomas Pusch 18.08.2020, 01:01

Burg l Von Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) über Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) bis zum Mitglied des Bundestages Manfred Behrens und dem Landtagsabgeordneten Markus Kurze (beide CDU) hatten sich zahlreiche Mandats- und Funktionsträger am 17. August unter der Brücke der Landessstraße 52 in Sichtweite des Bahnhofes versammelt. Ein unbedarfter Passant möge sich fragen, wieso da so viele Großkopferte seien, schließlich werde doch lediglich ein Parkplatz mit 60 Stellflächen eröffnet, meinte Rehbaum mit einer guten Prise Selbstironie. Es sei aber eben nicht nur ein Parkplatz, sondern der Auftakt für den neuen Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in Burg, die Schnittstelle zwischen Schiene und Straße. Vor 20 Jahren war der Burger ZOB eines der ersten Projekte im Schnittstellenprogramm des Landes und ist nach zwei Jahrzehnten naturgemäß nicht mehr auf der Höhe der Zeit. „Heutzutage braucht man auch Bike and Ride und Ladestationen für E-Autos“, zählte Webel auf. Bike and Ride, dahinter steckt, dass Radfahrer ihr Gefährt am ZOB abstellen können und mit Bus oder Bahn weiterfahren. 60 überdachte Radparkplätze werden geschaffen, zwei Ladesäulen zum Stromtanken installiert.

„Heute ist ein guter Tag für Burg“, meinte der Minister. Wer geglaubt hatte, dass nach der Landesgartenschau Stillstand in der Stadt einkehren werde, müsse sich eines Besseren belehren lassen. Möglich sei dies auch durch die gute Finanzpolitik der Stadt, denn sonst hätte die ihren Eigenanteil nicht aufbringen können. Insgesamt werden für den Zentralen Omnibusbahnhof 2,9 Millionen Euro investiert, das Land steuert 2,3 Millionen hinzu, die Stadt die restlichen 600.000 Euro. Am Eigenanteil würden viele Maßnahmen für finanziell schwächer ausgestattete Kommunen scheitern. „Wir müssen als Land aber auch gemeinsam Ideen entwickeln, damit sich alle Gemeinden gleichmäßig entwickeln können“, forderte er.

Rund 1900 Ein- und Aussteiger nutzen täglich die Burger Station. „Mit dem Zug gelangt man von hier aus schnell nach Magdeburg oder Berlin, erst recht, wenn auf der A 2 Stau ist“, sagte Webel. „Die Hauptaufgabe des neuen ZOB ist es, den öffentlichen Personennahverkehr noch attraktiver zu machen“, sagte Rehbaum. Viel zu viele vor allem kleinere Bahnhöfe würden in Sachsen-Anhalt in Vergessenheit geraten. Die Fahrgäste würden um leerstehende Bahnhofsgebäude herumlaufen, in denen schon lange kein Leben mehr ist. Mit der Entscheidung, die Tourist-Information im Bahnhof unterzubringen, hat die Stadt Burg einen Teil zur Belebung des Bahnhoflebens beigetragen. Zentrales Element der modernisierten Schnittstelle wird ein großes Dach sein, unter dem sechs Bussteige Platz finden werden. Ein Kurzzeitparkplatz wird das Abstellen von 15 Fahrzeugen ermöglichen, außerdem werden Abstellfläche für Motorräder angelegt. Es wird einen zweiten überdachten Zugang zum Bahnhof geben, außerdem eine Zufahrt für Taxis und für Fahrzeuge, die nur kurz halten, um jemanden aussteigen zu lassen.