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Bauarbeiten der Bahn Biederitz wird Ausweichbahnhof

Durch die Vollsperrung des Magdeburger Hauptbahnhofes am Wochenende wird der Bahnhof in Biederitz ein wichtiger Knotenpunkt.

Von Paul Schulz 01.03.2018, 06:00

Biederitz/Magdeburg/Genthin/Dessau l Bahnreisende, deren Routen über den Magdeburger Hauptbahnhof führen, müssen sich am Wochenende auf einige Komplikationen einstellen. Der Magdeburger Hauptbahnhof wird nämlich von Sonnabend, 0.30 Uhr, bis Sonntagnachmittag, 12.45 Uhr, komplett gesperrt.

Grund dafür sind Modernisierungs-arbeiten an den Gleisanlagen und die Vorbereitungen für den Austausch der letzten drei unsanierten Eisenbahnbrücken. Insgesamt seien rund 1500 Züge von der Sperrung betroffen, teilte Erika Poschke-Frost von der Pressestelle der Bahn auf Volksstimme-Nachfrage mit.

Darüber hinaus zieht die Vollsperrung des Magdeburger Bahnhofes größere Kreise und wirkt sich auch auf umliegende Bahnhöfe, wie den in Biederitz, aus. Dieser ist einer der Ausweichbahnhöfe. Konkret heißt das: Alle Züge fahren trotz der Sperrung. Sie starten, halten und enden allerdings nicht im Magdeburger Hauptbahnhof, sondern in Ausweichbahnhöfen wie Buckau, Neustadt, Calbe, Schönebeck oder eben Biederitz.

Auch die Busse des Schienenersatzverkehres fahren von diesen Bahnhöfen ab. In Biederitz finden die Reisenden die Bus-Haltestelle beispielsweise nur wenige Meter vom Bahnhof entfernt (Bahnhofstraße). Am Sonnabend stehen 24 Busse und am Sonntag 19 Busse für die Fahrgäste bereit, so Erika Poschke-Frost.

Allerdings muss beachtet werden, dass das Mitnehmen von Fahrrädern in den Bussen nur eingeschränkt möglich ist, da hier Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen Vorrang haben.

Um trotz Schienenersatzverkehr und Fahrplanänderung möglichst problemlos zu reisen, empfiehlt die Bahn, dass sich die Reisenden vorher informieren. So können die Ersatzfahrpläne nicht nur vor Ort in den Aushängen, sondern auch unter www.bahn.de/reiseauskunft eingesehen werden. Auch an den Fahrkartenautomaten, in Broschüren und in der App der Bahn finden sich die Infos zur Fahrplanänderung.

Allerdings sei die Darstellung der Fahrpläne verbesserungswürdig, so Moritz Falgowski, Landesvorstand Sachsen-Anhalt des Deutschen Bahnkunden-Verbands. „Wir hören oft davon, dass die Bahnkunden die Fahrpläne als unübersichtlich empfinden und diese nicht auf Anhieb verstehen. Da sehe ich noch Verbesserungspotenzial“, sagte Falgowski.

Um es den Bahnkunden leichter zu machen, sind auch Kundenbetreuer und zwölf Reisendenlenker der Bahn im Einsatz, um bei den Umstiegen behilflich zu sein. Die Reisendenlenker stehen am Sonnabend von 6 Uhr bis 21.30 Uhr und am Sonntag von 6 Uhr bis 14.30 Uhr zur Hilfe bereit und weisen beispielsweise den Weg zu den Bussen.

In den Nachtstunden übernehmen die Kundenbetreuer der Züge diese Aufgabe. Grundsätzlich sollten Bahnkunden aber mehr Zeit für ihre Reise einplanen – das empfehlen die Deutsche Bahn, wie auch der Deutsche Bahnkunden-Verband.

Moritz Falgowski vom Bahnkunden-Verband rät zu Gelassenheit. Zwei Tage Sperrung seien eine recht erträgliche Zeitspanne. Zum Vergleich: Der Hauptbahnhof in Halle war im vergangenen November über eine Woche gesperrt.

Grundsätzlich begrüßt der Verband die Modernisierung. Falgowski: „Vermutlich dürften einige Fahrgäste genervt auf die Fahrplanänderungen reagieren, doch ich gehe davon aus, dass die Modernisierung das wert ist – schließlich ist der Magdeburger Bahnhof bisher kein Schmuckstück.“

Doch vielleicht wird er das noch, denn die Arbeiten am Wochenende sind erst der Anfang. Schließlich soll der Magdeburger Bahnhof bis Mai 2019 generalüberholt werden.