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Betrugsmaschen Kriminelle nutzen Corona-Krise aus

Die Polizei mahnt, wegen Kriminellen wachsam zu bleiben, die auf perfide Weise betrügen wollen. In Burg ist aber bisher kein Fall bekannt.

Von Nicole Grandt 26.05.2020, 06:00

Burg l Das Coronavirus hat die Menschen sowohl gesundheitlich, beruflich und privat hart getroffen. Die Auswirkungen, die die Pandemie nach sich ziehen wird, sind noch nicht absehbar. Eine Folge ist jetzt schon deutlich absehbar: Kriminelle versuchen, aus dem der Corona-Krise einen Nutzen zu ziehen. Dabei haben sie sich verschiedene Betrugsmaschen überlegt, um Menschen um ihr Geld zu bringen. Eine beliebte Methode ist es beispielsweise, sich als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes auszugeben, die einen Corona-Test anordnen. Dieser sei aber mit Kosten in Höhe von mehreren hundert bis 2000 Euro verbunden, die die zu testenden Personen im Vorfeld überweisen sollten. Dieser Test findet allerdings nie statt und statt Wissen über ihren Gesundheitszustand haben die Opfer letztendlich den Schaden und die Täter sind mit dem Geld längst über alle Berge.

„Bisher kam es im Jerichower Land noch zu keinem Betrugsversuch dieser Art“, so Christian Sewina, Sprecher des Polizeireviers Jerichower Land. Die örtliche Polizei ist dennoch kundig über diese Art von Betrug: „Diese Begehungsweise ist unter anderem aus dem Bundesland Nordrhein-Westfalen bekannt.“ Damit es im Jerichower Land erst gar nicht zu derartigen Fällen kommt, wird die Bevölkerung beispielsweise über den Twitter-Account informiert. „Es wird bereits von verschiedenen Polizeibehörden über deren Internetseiten über diese Betrugsart berichtet und gewarnt“, so Sewina weiter. Wenn die Bevölkerung bereits über die Betrugsmethoden informiert ist, ist es wahrscheinlicher, dass sie nicht auf diese Versuche hereinfallen und diese stattdessen umgehend der Polizei melden. Neben den über Internet oder Telefon angeordneten vermeintlichen Corona-Tests würden Täter auch versuchen, sich mit Schutzkleidung Zutritt zu Häusern zu verschaffen, berichtet Sewina von der Warnung durch die Polizeibehörde Europol. Sind die Täter erst einmal im Haus, würden sie dann versuchen Bargeld und Wertgegenstände zu entwenden, während die Bewohner durch Befragungen oder vermeintliche Tests abgelenkt sind. Doch die Täter versuchen nicht nur, sich Zutritt zu den Häusern zu verschaffen, sondern auch zu deren Computern. „Durch die Ausgangsbeschränkungen ist das öffentliche Leben in weiten Teilen zum Erliegen gekommen. Die erheblichen beschränkenden Corona-Maßnahmen bedeuteten für viele Menschen einen Rückzug in den privaten und auch digitalen Bereich. Das führt zu einer Zunahme des Onlinehandels und dadurch bedingt vermutlich zur Zunahme von Möglichkeiten für Cyberkriminelle, Straftaten zu begehen“, erklärt der Polizeisprecher. Ein Fall, der in diesem Bereich entdeckt wurde, ist eine vermeintliche Corona-Karte des Bundeskriminalamtes, auf der angeblich in Echtzeit die Infektionsfälle angezeigt werden. Diese Karte ist jedoch eine Fälschung von Cyberkriminellen. „Tatsächlich ist die Webseite jedoch mit einer Schadsoftware präpariert, die Passwörter abgreift“, warnt Sewina vor dem Besuch dieser Website.

Online und offline sollten die Menschen aufmerksam hinsehen beim Erwerb von derzeit stark nachgefragten Produkten wie Schutzkleidung, Desinfektionsmittel oder auch Medikamenten. „Hier besteht die Gefahr, dass völlig wirkungslose Plagiate verkauft werden oder Transaktionen einseitig zum Nachteil der Geschädigten verlaufen. Bei allem Verständnis für die Sorge, die viele Bürger umtreibt – es sollte immer Zeit für eine kurze Überprüfung der Seriosität des Anbieters bleiben“, mahnt der Polizeisprecher.

Wer dennoch Opfer einer Straftat wurde oder wird, sollte diese umgehend zur Anzeige bringen. Dies ist auch online möglich.