Stadtrat sorgt sich um Bürgerfreundlichkeit Burg-Info: Umzugsplan stößt auf große Skepsis
Der Stadtverwaltung um Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) ist es ernst: Der Umzug der Burg-Information vom Markt zur Bibliothek in die obere Altstadt beschlossen. Mehrere Stadträte meldeten aber auf der jüngsten Sitzung des Gremiums erhebliche Bedenken an. Grund: Ein Stück Bürgerfreundlichkeit könnte verloren gehen.
Burg. Linke-Fraktionschefin Barbara Scheppe entfachte eine längere Diskussion, nachdem Bürgermeister Rehbaum die Umzugspläne bereits auf dem Hauptausschuss angekündigt hatte und sie eine Begründung verlangte. Aus personellen und betriebswirtschaftlichen Erwägungen sei dieser Schritt notwendig, unterstrich Rehbaum. So habe sich eine Mitarbeiterin im Rahmen einer internen Ausschreibung auf eine Stelle in der Kernverwaltung beworben, eine weitere Kollegin sei seit längerer Zeit krank, und um die Gesundheit der dritten Beschäftigten sei es ebenfalls nicht gut bestellt. "Wir haben dort einen Personalnotstand", sagte Rehbaum. Schon deshalb mussten in jüngster Zeit bereits die Öffnungszeiten eingeschränkt werden. Aus dieser Tatsache heraus und angesichts des enormen Sparkurs müssten auch neue Wege eingeschlagen werden. Und einer davon wäre die Zusammenführung von Burg-Info und Bibliothek. Ein Umzug des Bürger-Büros zu einem späteren Zeitpunkt in das Rathaus oder die Alte Kaserne gehöre ebenfalls zum Gesamtkonzept.
Allerdings: Diesen Weg wollen längst nicht alle Stadträte widerspruchslos mitgehen. "Wir können ja wohl nicht von Bürgerfreundlichkeit sprechen, wenn eine zentrale Anlaufstelle in der Innenstadt geschlossen wird", sagte beispielsweise Eckard Burmester (CDU). Und weiter: "Können denn keine Mitarbeiter aus der Kernverwaltung diese Aufgaben übernehmen. Bei der Personalanzahl muss das doch möglich sein?", fragte er.
Laut Rehbaum gehe dies aus mehreren Gründen nicht. Einerseits seien spezielle Schulungen notwendig, andererseits wolle die Verwaltung Personal einsparen. "Das hat der Stadtrat schließlich so beschlossen", erinnerte der Stadtchef. Diese Worte stießen nicht nur auf Verständnis. Wenn es gewollt wäre, hätte man eine personelle Lösung finden können, entgegnete Bernd Wieland (FDP).
Fest steht indes: Das Leistungspaket der Burg-Info wird künftig deutlich kleiner. Denn die Angebote von Volksstimme und Generalanzeiger (Ticketverkauf, Biberpost, Privatanzeigen) werden ab Juli vom Fachgeschäft "Papierwelt am Markt" (Markt 27) übernommen. Damit wird dieser Service weiterhin am Markt aufrecht erhalten.
(Ein Leser-Echo auf der 5. Lokalseite.)