Zu aufwendig für eine kleine Gemeinde allein Burg und Biederitz kooperieren
Die Stadtverwaltung übernimmt künftig die Vergabeverfahren für die Gemeinde. Im Gegenzug beteiligt sich Biederitz an den Kosten. Davon profitieren beide Partner.

Biederitz. - Vergaberecht ist ein undurchdringlicher Paragrafendschungel, wenn man sich damit nicht auskennt, und vor allem nicht ständig auf dem Laufenden bleibt. Das ist eine Aufgabe, die kleinere Gemeinden überfordern kann. Deshalb kooperierte Biederitz (analog auch Möser) bislang mit der Zentralen Vergabestelle, die bei der Stadt Wolmirstedt angesiedelt war. Nachdem die Zusammenarbeit im vorigen Sommer von Wolmirstedt aus beendet wurde, ist die Gemeinde Biederitz sehr froh, mit der Stadt Burg eine neue Kooperationspartnerin gefunden zu haben. „Das sind Personal- und Weiterbildungskosten, die wir allein nicht stemmen könnten“, sagte Bürgermeister Kay Gericke (SPD).
Hinzukomme, dass man bei der schwierigen Materie wie Vergabe Experten benötige, die sich mit nichts anderes beschäftigen, ergänzte Dr. Peter Sanftenberg (CDU), Vorsitzender des Biederitzer Gemeinderates.

Insgesamt bilden vier Partner die neue Zentrale Vergabestelle mit der Stadt Burg. Neben Biederitz gehören auch Möser und der Wasserverband Burg dazu. Anders als in Wolmirstedt schließt jeder Partner seinen eigenen Vertrag mit der Stadt Burg ab. Auf der jüngsten Sitzung des Biederitzer Gemeinderates wurde Kay Gericke bevollmächtigt, die sechsseitige Zweckvereinbarung zur gemeinsamen Nutzung der Zentralen Vergabestelle zu unterzeichnen. Das Votum fiel einstimmig aus.
Überprüfung nach einem Jahr
Es ist vorgesehen, die Vertragsbedingungen nach einem Jahr zu überprüfen. Abgesprochen wurde eine Teilung der Sach- und Lohnkosten zwischen der Stadt Burg und den drei Vertragspartnern. Auch wenn ein Partner in einem Jahr keinerlei Vergaben durchführen lässt, ist ein Grundbetrag zu entrichten.
Festgelegt wurde darüber hinaus, jedes Jahr im Oktober auf die Vorhaben des nächsten Jahres zu schauen, damit die Mitarbeiter der Zentralen Vergabestelle eine Vorstellung erhalten, welche Aufgaben wann auf sie zukommen.
Mehrere Formen der interkommunalen Zusammenarbeit
„Die Stadt Burg verfügt über zwei geschulte Mitarbeiter, die sattelfest sind“, sagte Kay Gericke (SPD). Zum 1. Juli soll die Zusammenarbeit beginnen. Die Zentrale Vergabestelle übernimmt dabei die Durchführung aller förmlichen Vergabeverfahren und in Einzelfällen nach Absprachen auch nichtförmliche Vergabeverfahren.
„Wir warten schon darauf, dass wir die Vergabestelle in Anspruch nehmen können“, sagte Kerstin Mecke, Bauamt. Die Zentrale Vergabestelle ist ein weiterer Baustein der interkommunalen Zusammenarbeit. Die Gemeinde Biederitz kooperiert beim Standesamt bereits seit Jahren mit der Gemeinde Möser. Auch den IT-Verantwortlichen teilen sich beide Gemeinden.