Investition Burger Goethepark, Flickschupark und Weinberg bald mit Toiletten
Die drei großen Parkanlagen in Burg werden mit barrierefreien Toiletten ausgestattet. Nach einer Ausschreibung sollen die modernen WC-Automaten zum Jahresende aufgestellt werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 422.000 Euro.

Burg - Öffentliche Toiletten sind ein Aushängeschild einer Stadt. Das meinte Volksstimme-Leser Heinz Ketzenich, als der neu gestaltete Busbahnhof in Burg übergeben wurde und daraufhin eine Diskussion über die fehlende Toilettenanlage entbrannte. Tenor: Wer dingend muss, bekommt derzeit schnell Schweißperlen auf die Stirn. Die menschlich erdrückende Situation wird sich auch am Bahnhof etwas entschärfen. Zum Jahresende werden in den Parkanlagen drei neue und barrierefrei zugängliche WC-Automaten aufgestellt – im Goethepark am Rand zum Bahnhofsvorplatz, auf dem Weinberg und im Flickschupark. Die Stadt nimmt dafür insgesamt 422.000 Euro in die Hand, wobei sich der Eigenanteil auf 39.000 Euro beläuft. „Im November vergangenen Jahres haben wir den Zuwendungsbescheid für eine 95-prozentige Förderung erhalten“, so Sonnhild Noack, Fachbereichsleiterin Stadtentwicklung/Bauen. Alle planerischen Vorarbeiten für die Installationen sind erledigt.
Touristen in die Stadt locken
Ein wesentlicher Grund für die Investition sei die Tatsache, dass die Stadt auch nach der Landesgartenschau (Laga) touristisch punkten und Besucher anlocken will. Immerhin werden alle drei Parkanlagen unter dem Motto „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“ mit zu den bedeutendsten Gärten und Parks Sachsen-Anhalts gezählt. „Touristen, die die Grünanlagen erkunden wollen, fühlen sich allerdings nur wohl, wenn auch ansprechende Toiletten vorhanden sind“, so Noack. Dass der Kunde für die Nutzung dann bezahlen müsse, sei normal und vielerorts üblich. Denn auch für die Bewirtschaftung entstünden nicht unerhebliche Kosten. Allein für Reinigungskosten plant die Stadt 14.000 Euro jährlich ein.
Auch der städtische Kultur- und Tourismuschef Maximilian Steib sieht die Stadt mit diesem Vorhaben auf dem richtigen Weg, mehr Leute für Burg zu begeistern. „Tourismus kann nur in dem Maße erfolgreich sein, in dem die Bedürfnisse der Besucher zufriedengestellt werden. Deshalb ist es wichtig, den Mangel an öffentlichen Sanitäreinrichtungen zu beseitigen.“ Nicht zuletzt deshalb, weil die Parkanlagen nach Corona wieder vermehrt für Kulturveranstaltungen genutzt werden.
Kein WC am Bahnhofsvorplatz
Zurück zum Bahnhofsvorplatz: Busreisende sollten nach Plänen der Stadt die neue Toilette im Goethepark nutzen, worauf noch gesondert hingewiesen werden soll. Dieser Plan hat auch in den vergangenen Tagen nach den Volksstimme-Beiträgen über die fehlende Toilette für Diskussionen gesorgt. Nach Auffassung von Edeltraut Merwald müsste es heutzutage Standard sein, bei Planungen öffentlicher Bauvorhaben auch eine Toilette zu integrieren. „Das gehört einfach dazu. Schließlich nutzen viele Ältere die Busse.“ Und Roswitha Wölfer erinnert daran, dass während der Laga eine Toilette im Gebäude neben der Skateranlage vorhanden war. „Die hätte man doch weiter nutzen können.“