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Potsdamer Militärhistoriker und Burger Freundeskreis arbeiten seit Jahren eng zusammen Clausewitzpreis geht an Dr. Frank Bauer

Von Bernd Körner 17.11.2012, 01:14

Der Potsdamer Historiker Dr. Frank Bauer ist Träger des Clausewitzpreises 2012, der jetzt in Burg verliehen wurde.

Burg l Wie die Stadt Burg und der Freundeskreis "Carl von Clausewitz" der Kreisstadt auf den Potsdamer gekommen waren, kann einfach erklärt werden. Dr. Rolf-Reiner Zube, Mitglied des Freundeskreises und Laudator am Donnerstagabend, begründete die Auswahl folgendermaßen: "2005 lernte ich Dr. Bauer kennen. Anlass war das Jahr des 225. Geburtstages von Clausewitz. Dr. Bauer trat während einer Veranstaltung im Gedenken an die Schlacht 1813 bei Möckern dort in der Uniform eines preußischen Offiziers auf. Er zeigte sich unserer Bitte sofort zugetan, mit Burg in Kontakt zu treten. Dr. Bauer erwies sich als Kenner des Befreiungskrieges in den Folgejahren in der Zusammenarbeit mit uns sehr interessiert und rührig." Seitdem seien die gegenseitigen Besuche nie abgebrochen worden. Sie intensivierten sich zusehends. "Dr. Bauer ist in seiner Arbeit zum sehr großen Teil verbunden mit dem Erbe und dem Leben des preußischen Generalfeldmarschalls Neidhardt von Gneisenau. Und da er und unser Clausewitz Kampfgefährten waren, lag es nahe, dass Burg und Potsdam gemeinsam die Vermächtnisse der Militärreformer versuchen zu bewahren", meinte der Kustos des Freundeskreises, Klaus Möbius, in seiner Ansprache. Man stehe in der gleichen historischen Pflicht, fügte er an. Die Gneisenaugesellschaft, der Dr. Bauer angehört, hat ihren Sitz in Sommerschenburg in der Börde, wo der Generalfeldmarschall gelebt hatte.

Dr. Frank Bauer ist promovierter Militärhistoriker, arbeitete im Militärgeschichtlichen Forschungsamt Potsdam, bis er nach einem Unfall gezwungen war, den Posten aufzugeben. Er machte sich als Historiker, Autor und Verleger selbstständig. 19 verschiedene Publikationen habe er bisher herausgebracht, darunter die Reihe "Kleine Geschichte des Bürgerkrieges". Ein Heft war Carl von Clausewitz gewidmet, von dessen Kindheit in Burg bis zu seinem frühen Tod durch die Pest in Breslau. Die jüngste Broschüre, sie erschien jetzt im Frühherbst, hat ein herausragendes geschichtliches Ereignis unserer Region zum Inhalt. Aus Anlass des bevorstehenden 200. Jahrestages der Befreiungskriege 1812/1813 im kommenden Jahr verfasste er eine Broschüre zur Schlacht um Möckern, die sehr ansprechend geworden ist. "Die schriftstellerische Eigenheit von Dr. Bauer ist, dass er seine Werke sehr anschaulich und erlebbar schreibt und gestaltet. Das ist wichtig, um soviel wie möglich geschichtlich Interessierte breitester Schichten an das Thema heranzuführen und dafür zu begeistern", meinte Dr. Zube.

Und Klaus Möbius sprach an den Geehrten die Bitte aus: "Lassen Sie uns in Sommerschenburg und in Burg zusammenrücken und über die Gräber der beiden großen Toten hinweg in deren Sinne wirken."

In seiner Danksagung versicherte Dr. Frank Bauer, die Zusammenarbeit "mit aller Kraft fortzusetzen". Seiner Meinung sei das geradezu eine Verpflichtung, da Gneisenau und Clausewitz sehr enge Freunde gewesen waren.