1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Zirkus hängt weiter in Möckern fest

Corona-Krise Zirkus hängt weiter in Möckern fest

Auch weiterhin hängt der kleine Circus Bravo wegen der Corona-Krise in Möckern fest. Die Zirkusleute hoffen weiter auf Hilfe der Möckeraner.

Von Stephen Zechendorf 22.04.2020, 01:01

Möckern l Für den in Möckern gestrandeten „Circus Bravo“ verheißen die jüngsten Corona-Verordnungen nichts Gutes. „So wie es jetzt aussieht, müssen wir bis 31. August weiter hier warten“, interpretiert Alfonso Lauenburger die jüngsten Erlasse der Regierung.

Seit Mitte März hängt der Familien-Zirkus in der Ehlestadt fest. Wegen der geltenden Regelungen zur Verhinderung der Ausbreitung des Corona-Virus sind alle Auftritte abgesagt. Der Zirkus hat keinen Stammsitz, zu dem er bis Krisenende zurückkehren könnte.

Nachdem die Volksstimme im März über die problematische Situation des Zirkusses berichtet hatte, kamen vor allem Angebote an Tierfutter und Stroh oder Heu von Landwirten. Einige Leser halfen daraufhin auch mit Geld. „Doch vor allen Dingen die Osterfeiertage haben uns in den Gedanken der Menschen nach hinten gedrängt“, fürchtet Elena Braun vom Circus Bravo.

„Unsere Tour sollte dieses Jahr durch Sachsen-Anhalt führen, nun sind aber alle Gastspiele abgesagt“, so die Zirkusangehörige. Wie die Volksstimme berichtete, hatten die Kommunen, in denen die kommenden Gastspiele geplant waren, den Zirkusleuten erklärt, dass sie gar nicht anreisen brauchen.

Und so lautet die Adresse des Zirkus bis auf Weiteres: Festplatz, Lochower Weg, Möckern. Nach Aussagen von Alfonso Lauenburger erlässt die Stadt Möckern dem Zirkus die Standmiete für den Festplatz. Welche Kosten für Strom und Wasser auf das Unternehmen zukommen, wissen die Zirkusleute noch nicht.

„Normalerweise nutzt man das Frühjahr, um mit dem Verkauf von Eintrittskarten die Kassen wieder aufzufüllen“, schreibt Elena Braun: „Doch genau in der für uns so wichtigen Zeit kam das Aus.“ Ohne Auftritte, keine Einnahmen. „Die Kosten laufen allerdings weiter, wie die Versicherungen für das Zirkuszelt, Fahrzeuge und Tiere, Krankenkasse und Instandhaltung“, sagt Alfonso Lauenburger. Hinzu kommen Heizkosten und der Lebensunterhalt für die acht Zirkusmitglieder. „Unsre 15 Tiere benötigen weiter Futter und Pflege durch den Tierarzt und Hufschmied. Das alles sind Kosten, die wir nun nicht aufbringen können“, so Elena Braun.

„Etwa könnten die Menschen bei uns vorbeikommen und Eintrittskarten kaufen, auch wenn es keine Vorstellung gibt“, haben sich die Zirkusleute eine Idee abgeschaut, wie sie bei manchen Fußballclubs in Corona-Zeiten praktiziert wird.

Wer glaubt, dem Zirkus helfen zu können, kann sich telefonisch melden unter 0151/124 186 69.