Interview mit Wolfgang Ibing von Truck Stop zum Auftritt am 27. August in Leitzkau: "Das ist wie nach Hause kommen"
Sie sind die Asphaltcowboys der deutschen Musikszene und ihre Konzerte in Leitzkau eine feste Institution. Im vergangenen Jahr nahm sich das Dorf-und Schützenfest eine Auszeit und fand in kleinem Rahmen statt - ohne Truck Stop. Ende des Monats, am 27. und 28. August, kommt es zu einer Neuauflage des Festes und somit auch zum Wiedersehen mit der Countryband aus Seevetal-Maschen bei Hamburg. Die Volksstimme hat sich mit Gründungsmitglied, Schlagzeuger und Sänger, Wolfgang "Teddy" Ibing, unterhalten.
Volksstimme: Herr Ibing, zählen Sie eigentlich Ihre Auftritte in Leitzkau noch mit?
Wolfgang Ibing: Ja klar. Das müsste jetzt das zwölfte Mal sein, das wir dort spielen werden.
Volksstimme: Und wann melden Sie sich in Leitzkau beim Einwohnermeldeamt an?
Wolfgang Ibing (lachend):Das ist eine gute Frage. Leitzkau und Jesteburg, meine Heimatstadt, sind Partnergemeinden. Alles fing mit dem Schützenverein an, wenn ich mich richtig erinnere.
Volksstimme: Die Band und die Vereine haben den Kontakt über Jahre hinweg erhalten.
Wolfgang Ibing: Da sind mit der Zeit auch richtige Freundschaften entstanden, die über das Schützenfest hinausgehen. Das ist richtig toll. In Leitzkau sind die Konzerte immer schön.
Volksstimme:Welches prägendes Ereignis gibt es da bei Ihnen?
Wolfgang Ibing (lacht):Das kann man gar nicht schreiben - beim ersten Auftritt bin ich ganz schön mit Kümmerling versackt. Es ist jedes Mal wie nach Hause kommen, wenn wir in Leitzkau spielen. Wohlfühlen ohne Stress. Denn es gibt einige Auftritte, die im Vorfeld etwa beim Aufbau unwahrscheinlich hektisch und anstrengend sind. In Leitzkau ist es so: man kommt hin, hat Spaß. Und die Leute haben Spaß. Was will man mehr?
Volksstimme: Apropos mehr - 38 Jahre existiert Truck Stop nun schon als Band. Wie schaffen Sie das?
Wolfgang Ibing:Das hätten wir auch nicht gedacht, dass wir so lange durchhalten als wir angefangen haben. Aber das ist das Bewundernswerte an uns, die Band ist gelebte Demokratie. Es gibt keinen Chef in der Gruppe, jeder hat seine Aufgaben. Daher brauchen Entscheidungen immer etwas länger, als wenn einer sagt: "Da geht es lang." Aber hinterher fühlen sich alle bei uns wohl mit der Entscheidung. Es ist wie eine Ehe mit sechs Leuten, man hat sich alles schon einmal an den Kopf geschmissen. Irgendwann kehrt da Ruhe ein.
Volksstimme: Das ist ein gutes Stichwort, denn ohne verständnisvolle Partnerinnen wären Truck Stop auch gar nicht möglich mit all den Konzerten kreuz und quer in der Republik.
Wolfgang Ibing: Das stimmt absolut. Unsere Frauen stehen voll hinter der Band und halten uns den Rücken frei. Da haben wir alle sehr, sehr großes Glück gehabt mit unseren Frauen. Jetzt in Leitzkau zum Beispiel kommen meine Söhne mit, die wollen unbedingt mit dabei sein. Der eine ist im Schützenverein und der andere in der Feuerwehr - und da gibt es ja auch Verbandelungen zwischen Leitzkau und meinem Heimatort. Mein Sohn Daniel trommelt auch bei einer Nummer von uns auf der Bühne mit.
Volksstimme:Truck Stop scheint unermüdlich zu sein, was Auftritte betrifft. Für das kommende Jahr stehen bereits schon viele Termine für Konzerte fest. Das Lebensgefühl, wofür die Band mit ihrer Musik steht, aufrechtzuerhalten ist sicherlich eine Gradwanderung.
Wolfgang Ibing:Wir glucken zum Glück nicht aufeinander. Wenn wir zu Hause sind, macht jeder sein Ding. Da zieht sich jeder zurück, denn man sieht sich oft genug bei der Tour. Die schlimmste Zeit ist eigentlich immer im Studio. Das droht uns wieder im September, da spielen wir dann unsere 39. Platte ein. Da haben wird dann etwa zwei Monate, in denen wir uns auf der Pelle hocken.
Volksstimme:Zuletzt mussten die Anhänger Ihrer Musik auf den Auftritt in Leitzkau verzichten.
Wolfgang Ibing:Ja, leider. Aber jetzt ist die Mannschaft um Lothar Nickel, auch ein alter Kämpe, der von Anfang an dabei war, in Leitzkau wieder startklar. Um so schöner ist das Wiedersehen nun mit unseren Fans vor Ort, die im vergangenen Jahr natürlich traurig waren, dass wir nicht spielen konnten. Wir freuen uns.
Karten für das Konzert von Truck Stop, dass im Rahmen des Dorf- und Schützenfestes am 27. und 28. August in Leitzkau auf dem Neuen Schützenplatz ausgetragen wird, gibt es in allen Servicecentern der Volksstimme. Kinder im Alter bis zwölf Jahren haben in Begleitung eines Erwachsenen freien Eintritt. Der Kartenpreis im Vorverkauf beträgt 15 Euro zuzüglich Gebühren. Abendkasse: 20 Euro. Als Vorband tritt Westend auf.
Für Fragen zum Konzert stehen die Mitglieder des Heimatvereines Leitzkau zur Verfügung.