Sechs Unternehmen werden sich auf der Messe in Berlin vom 18. bis 27. Januar präsentieren Das Jerichower Land ist lecker: Bier, Honig, Likör, Würstchen und Marmelade auf der Grünen Woche
Wie kam das Gommeraner Bier nach Wolmirstedt? Nicht etwa auf direktem Weg, sondern mit dem Umweg über Berlin - auf der Grünen Woche.
Von Franziska Richter
JerichowerLand l Tatsächlich nutzt das Unternehmen der Wasserburg Gommern mit seiner Brauerei für Bier- und Fassbrause seit drei Jahren die Grüne Woche in Berlin, um sich dort zu präsentieren. "Es gab da einen Händler aus Wolmirstedt, den ich auf der Grüner Woche kennengelernt habe und der jetzt unser Bier in seinem Laden verkauft", erklärt Christian Königs, der auf der Wasserburg als Burgbraumeister arbeitet.
Viele neugierige Besucher erfuhren durch den Stand der Wasserburg nicht nur von Gommeraner Burgbräu und der Fassbrause Gommerlunder, sondern steckten sich auch die Broschüre des Hotels ein und kamen später zum Übernachtungsbesuch. Ebenso fanden sich Tagungsgäste über die Internationale Messe. Auch wenn Erfolge von solchen Werbeaktivitäten kaum in Zahlen zu messen sind, wie Marketingleiterin Maria Leine sagt, lohnen sie sich auf jeden Fall. "Es entstehen neue Kontakte, man baut ein Netzwerk auf und kann sich bei den Menschen erneut in Erinnerung rufen".
In diesem Jahr sind wieder sechs Unternehmen aus dem Jerichower Land auf der Grünen Woche in Berlin dabei: Neben den Gommeraner Getränken wird Stefanie Nagel vom Geschäft "Tee Café" in Burg den Besuchern und Händlern Loköransatzmischungen und natürlichen Tee präsentieren. Die lange Wurst "Elbwurm" bringt die Firma "Elbwurm Nagels Landwurst" aus Tryppehna mit. Branntwein und Likör aus der Loburger Brennerei zum Kosten wird es an einem weiteren Stand in der Sachsen-Anhalt-Halle 23b geben.
In Halle 4.2 wird außerdem unter dem Motto "Lust auf Landurlaub" ein riesiges Dorf aufgebaut. Hier werden der Imker Ralf Rau aus Gladau mit seinem Honig und seine Frau Sigrid Rau mit selbstgemachter Marmelade und Senf je einen Tag vor Ort sein. "Die Stände sind rund um den Markt aufgebaut. Wer bei uns Mitglied ist, kann sich hier je einen Tag präsentieren", erklärt Christine Fehse von der Landesarbeitergemeinschaft Urlaub und Freizeit auf dem Lande, die den Besuch der Kleinstunternehmer auf der Messe steuert.
Die sechs Aussteller aus dem Jerichower Land sind dieselben wie im vergangenen Jahr. "Wir haben nur 2000 Quadratmeter in der Sachsen-Anhalt-Halle zur Verfügung. Da können wir leider nicht mehr mitnehmen", sagt Andrea Hofmann, die mit der Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt den Messebesuch der größeren Unternehmen koordiniert und auch Förderungen vom Land beantragt. "Es könnten schon mehr Unternehmer aus der Region mitkommen, aber der Platz reicht eben nicht", sagt sie.
Bis zu 70 Prozent jeweils der Einzelposten für Transport, Standmiete etc. können vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt gefördert werden, teilte ein Sprecher mit. Unter den 80 Ausstellern sind 2013 noch mehr Landkreise vertreten. Entgegen dem Trend ist der Landkreis Jerichower Land seit vergangengem Jahr nicht mehr dabei. Der Messebesuch lohne sich finanziell nicht, hieß es im vergangenen Jahr.
Auf dem Gefügelhof in Parchen dagegen klingelten wegen der Grünen Woche schon manchmal die Kassen. So war Inhaber Hartmut Gentz begeistert von der Messe. "Unser Hauptverbreitungsgebiet ist ja um Berlin herum. Es kamen Verkaufsgespräche zustande. Das haben wir Ende des Jahres doch gemerkt", sagt er. Derzeit pausiert sein Unternehmen mit den Besuchen auf der Grünen Woche, "aber nächstes Jahr wollen wir wieder hinfahren", erklärt Gentz.