Kosten für Straßenbeleuchtung halbiert Die Stadt Möckern spart rund 120.000 Euro nach der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED
Rund 120.000 Euro pro Jahr dürfte die Stadt Möckern nach Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED im gesamten Stadtgebiet sparen. Das teilte die Stadtverwaltung Möckern mit. Noch sind nicht alle Laternen umgerüstet.

Möckern - Die Erwartungen haben sich offenbar mehr als erfüllt: Die Kosten für die Straßenbeleuchtung sind in Folge der Umstellung auf LED-Leuchtkörper rund um die Hälfte zurückgegangen. Das bestätigen erste Berechnungen aus der Stadtverwaltung Möckern.
„Laut Planer wurde grundsätzlich eine Einsparung bei dem Stromverbrauch um etwa 50 Prozent avisiert. Es ist deutlich erkennbar, dass für den ersten Bauabschnitt der Umrüstung die Einsparungen von 50 Prozent erfüllt oder zum Teil sogar übererfüllt wurden“, lautet die Antwort der Verwaltung auf eine Nachfrage der Volksstimme.
Im Jahr 2015 lagen die Kosten noch bei etwa 219.000 Euro pro Jahr. Nach Abschluss des Technik-Umbaus könnten es nur noch rund 100.000 Euro Kosten sein, so die Berechnungen der Verwaltung. Endgültige Zahlen liegen derzeit noch nicht vor.
Endgültige Zahlen liegen noch nicht vor
Im gesamten Stadtgebiet der Einheitsgemeinde Möckern gibt es rund 3300 solcher sogenannten Leuchtpunkte, also Straßenlaternen. Zwei Bauabschnitte gab es, gearbeitet wurde quasi „dörferweise“. Der erste Bauabschnitt der Umstellung wurde im Zeitraum Februar bis Juli 2019 durchgeführt. Der zweite Abschnitt von Juli bis Dezember 2020.
„Es lassen sich also nur für den ersten Bauabschnitt Kosten für das Haushaltsjahr 2020 vergleichen, da hier die Straßenbeleuchtung erstmals ein komplettes Kalenderjahr mittels LED-Beleuchtung betrieben wurde“, so das zuständige Bau- und Ordnungsamt in Loburg. Es seien noch etwa 500 Leuchten nicht umgestellt. Wie hoch die tatsächliche Gesamteinsparung ausfallen wird, lasse sich noch nicht genau vorhersagen, da dies auch von anderen Faktoren abhängig sei, etwa der Nachtabsenkung, Voreinstellung der Leuchten, Spannungsverluste über die Kabellänge.
Bürgerproteste gegen Rathausanbau in Möckern
Nach Vorstellung der ersten Zahlen fühlte sich Thomas Lindemann, Vorsitzender der Stadtrats-Fraktion Wählergemeinschaft Fläming/Grüne, bestätigt in dem damaligen Stadtratsbeschluss, die STARK-V-Gelder nicht für einen Rathausanbau in Möckern, sondern für die LED-Umstellung zu verwenden.
Zur Erinnerung: Der Stadtrat von Möckern hatte im Winter 2017 angesichts des Bürgerprotestes seine zuvor gefassten Zentralisierungspläne mit einem um einen Anbau vergrößerten Rathaus Möckern aufgegeben und neue Schwerpunkte gesetzt. Mit den STARK-V-Millionen sollte nun nicht mehr der Rathausumbau, sondern die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED erfolgen. Gut eine Million Euro wurden veranschlagt.
Umbau mit Hilfe von „Retrofits“ schon vorher
Der Einschätzung Lindemanns mag Möckerns Stadtbürgermeister Frank von Holly (CDU) nicht folgen. Er verweist darauf, dass man bereits im Jahr 2015, damals noch ohne die Fördergelder aus dem STARK-V-Programm, begonnen hatte, die Laternen im Stadtgebiet auf die sparsamere Variante LED umzurüsten, wobei hier nur der Austausch des Leuchtmittels erfolgte.
Dabei kommen sogenannte Retrofits zum Einsatz. LED-Birnen, welche in die herkömmlichen Fassungen der alten Laternen geschraubt werden können. Dies sei „deutlich wirtschaftlicher“ und gleichzeitig wären die individuellen Schmuckleuchten in den Dörfern überwiegend im Ortsbild verblieben, hieß es in einem früheren Schreiben der Stadtverwaltung an die Stadträte. Die Stadt erhält jedoch ausschließlich Fördermittel für den kompletten Austausch der Mastaufsatzleuchten.
„Wir haben mit der Umstellung auf Retrofit auch ohne Förderung bis Ende 2018 bereits zirka 49.000 Euro jährlich gespart und eine Absenkung der Kosten auf knapp 170.000 Euro im Jahr erreicht“, so Möckerns Stadtchef gegenüber der Volksstimme. Mit der weiteren Umrüstung jetzt würden weitere 70.000 Euro gespart werden.