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Mit Rat und Tat für die Jugend da Die Studentin Josephine Lippold ist ab sofort die neue Streetworkerin in der Einheitsgemeinde Gommern

Mit Josephine Lippold kümmert sich seit April wieder eine Streetworkerin um die Jugendlichen in der Einheitsgemeinde Gommern. In ihren ersten Wochen knüpfte sie vor allem Kontakte. Wenn es die Corona-Bedingungen zulassen, soll es auch wieder Veranstaltungen und Workshops für die jungen Leute geben.

Von Manuela Langner Aktualisiert: 24.06.2021, 06:50
Josephine Lippold ist die neue Streetworkerin. Sie ist Ansprechpartnerin der Jugendlichen bei all ihren Problemen und möchte mehr Leben für junge Leute in die Einheitsgemeinde bringen.
Josephine Lippold ist die neue Streetworkerin. Sie ist Ansprechpartnerin der Jugendlichen bei all ihren Problemen und möchte mehr Leben für junge Leute in die Einheitsgemeinde bringen. Foto: M. Langner

Gommern - Für Jugendliche mehr Leben in Gommern reinbringen. Das ist eine der Aufgaben, die sich Josephine Lippold als neue Streetworkerin der Einheitsgemeinde stellt. Im April hat sie ihren Job angetreten, nachdem ihr Vorgänger Dennis Lapin die Stadt wieder verlassen hat. Für die freie Jugendarbeit kooperiert die Stadt Gommern mit dem Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt.

Josephine Lippold arbeitet erst einmal halbtags, da sie parallel noch ihre Bachelorarbeit zu ihrem Studium „Soziale Arbeit“ in Merseburg schreibt. Als Einheimische kennt sie sich gut in Gommern und Umgebung aus.

„Ich freue mich auf die neue Herausforderung“, sagte sie bei einem Termin am Kulk, einem der beliebten Treffpunkte von Jugendlichen in Gommern. Wegen der Corona-Einschränkungen laufe vieles noch nicht so, wie es sollte. Aber sie sei optimistisch, dass der Jugendclub Ende des Monats wieder öffnen könne.

Arbeit als Streetworkerin ist nie langweilig

Ihr gefalle die Vielfalt ihrer Aufgaben als Streetworkerin. Das mache ihr Spaß. Es sei nie langweilig.

Berufserfahrung sammelte sie bislang unter anderem in der Jugendhilfe oder im Kinderdorf. Auf die Stellenanzeige für die Streetworkerin in der Einheitsgemeinde Gommern habe sie ihr Vater aufmerksam gemacht. Derzeit sei sie dabei, ein Netzwerk zu knüpfen und sich bei den betreffenden Stellen bekanntzumachen. Teilweise könne sie auf die Vorarbeit ihres Vorgängers zurückgreifen.

Josephine Lippold hat viele Ideen, wie das Leben in Gommern und Umgebung attraktiver für die Jugendlichen gestaltet werden kann. Skaten und Graffiti bilden zwei Schwerpunkte. Für das Sprayen reiche die Wand am Sportplatz, die die Stadt zur Verfügung gestellt hat, kaum aus. Ob sich wohl zusätzliche Flächen für legales Graffiti finden lassen?

Andere Angebote für die Älteren

Mit der Planung von Veranstaltungen ist Josephine Lippold derzeit noch zurückhaltend. Wenn die dann wieder wegen Corona abgesagt werden müssten, sei Enttäuschung unter den Jugendlichen vorprogrammiert. Das wolle sie nicht.

Die Schülerdiskothek, die vor Corona von Sekundarschule und Gymnasium abwechselnd organisiert wurde, sei für die Jüngeren eine schöne Sache. „Aber die Älteren fühlen sich davon nicht mehr angesprochen.“ Für sie braucht es andere Angebote. „Das fehlt einfach.“ Die Streetworkerin weiß, dass Abhilfe zu schaffen keine einfache Aufgabe ist. Was kann man wo machen? So, dass es jeder Jugendliche erreichen kann, aber ohne dass sich das Umfeld gestört fühlen könnte?

Der Umgang mit Drogen wird ein weiterer Schwerpunkt sein. Aus ihrem Studium ist Josephine Lippold mit der akzeptierenden Drogenarbeit vertraut. Der Ansatz geht davon aus, dass es wenig nützt, Jugendliche den Konsum von Drogen zu verbieten. „Stattdessen sollen sie lernen, worauf zu achten ist, damit kein Missbrauch entsteht“, erklärte die Streetworkerin. Die Jugendlichen sollen verstehen, welchen Risiken sie sich aussetzen, sich bewusst sein, wie viel sie vertragen und was alles passieren könne. „Wenn man es ihnen verbietet, dann machen sie es heimlich.“

Aufklären, um Drogenmissbrauch vorzubeugen

Dass das Konzept der akzeptierenden Drogenarbeit anecken kann, kennt Josephine Lippold aus ihrem Studium, als sie ein Projekt in einem Jugendclub geleitet hat. Intensive Diskussionen mit Eltern hatte es dort gegeben. „Wir verherrlichen damit keine Drogen, sondern wir wollen aufklären.“

Gerne würde die Streetworkerin auch in den sozialen Medien noch präsenter sein, aber dafür reicht ihre halbe Stelle nicht aus. Denn will man die Möglichkeiten, die Instagram & Co. bieten, richtig nutzen, ist das mit einigem Aufwand verbunden.