1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Digitalpakt sorgt in Grundschule Burg-Süd für neue Lernformen

Moderne Technik Digitalpakt sorgt in Grundschule Burg-Süd für neue Lernformen

Kreidetafeln und Wischlappen waren gestern. In den Burger Grundschulen hat das digitale Zeitalter begonnen – mit hochleistungsfähigem Internet, WLAN und modernen Tablets. In Burg-Süd stößt die Technik auf breite Resonanz.

Von Mario Kraus und Laura Nowak 15.02.2022, 15:14
Die Arbeit mit der digitalen Tafel gehört bei den Jungen und Mädchen der Grundschule Burg-Süd mittlerweile zum Alltag. Wie gut das funktioniert, zeigten sie mit Klassenlehrerin Ute Möller auch Bürgermeister Philipp Stark (parteilos).
Die Arbeit mit der digitalen Tafel gehört bei den Jungen und Mädchen der Grundschule Burg-Süd mittlerweile zum Alltag. Wie gut das funktioniert, zeigten sie mit Klassenlehrerin Ute Möller auch Bürgermeister Philipp Stark (parteilos). Foto: Mario Kraus

Burg - An Zeiten, wo die Lehrer mit Kreide ihre Aufgaben an die Tafel geschrieben haben, werden sich später nur noch wenige Jungen und Mädchen erinnern können. Irgendwann ist dieses Zeitalter auch Geschichte. In der Grundschule Burg-Süd, die derzeit 184 Kinder besuchen, geht es heute ähnlich zu, wie es die Kleinen schon im Umgang mit dem Handy lernen: Mit dem Finger auf Apps streichen, auf dem Tablet schreiben oder den einen oder anderen Zettel in den Papierkorb schieben. Da ist der gute alte Radiergummi überflüssig.

Und vorn verändert der Lehrer auf der digitalen Tafel in Sekundenschnelle das Ansichtsbild. Möglich macht das die Digitalisierung, die nach und nach Einzug hält und dafür sorgt, dass auch der Spaß nicht zu kurz kommt. Wie bei Oskar beispielsweise. Der Achtjährige in der Klasse 2a sieht gern zu, wenn Klassenlehrerin Ute Möller mal die eine, mal die andere Seite aufruft, die Begriffe erläutert und auf diese Weise die Kinder einbindet. „Mir gefällt die neue Tafel sehr gut. Wenn Frau Möller etwas erklären möchte, kann sie uns auch ein Video zum aktuellen Thema zeigen. Am meisten Spaß machen die Rechenwettbewerbe“, sagt er. Denn das Gute daran: Mit der digitalen Tafel besteht auch immer eine Verbindung zum Internet. Und mit der Lern-App „Anton“ können Schüler und Lehrer miteinander kommunizieren. „Das ist echt cool“, sagt Oskar – und freut sich wie seine Mitstreiter schon auf die nächste Aufgabe, während in der ersten Reihe Bürgermeister Philipp Stark (parteilos) staunt, wie professionell Ute Möller mit ihren Schülern arbeitet. „Das ist die Zukunft. Die Kinder lernen das schnell, und wir als Stadt setzen deshalb alles daran, dass wir bei der Digitalisierung weiter schnell vorankommen.“

89.000 Euro in Schule investiert

In Burg-Süd hat die Verwaltung einen ersten großen Schritt im Rahmen des bundesweiten Digitalpakts vollzogen. In die Einrichtung wurden rund 89.000 Euro gesteckt, so der zuständige Sachgebietsleiter Alexander Tippelt. Dazu zählen die Verkabelungen der Räume, die Ausstattung mit Server und WLAN, die Installation von zehn digitalen Tafeln und der Kauf von 30 Tablets.

Das Förderprogramm, das von 2019 bis 2024 läuft, beinhaltet allein für die vier Burger Schulen eine Gesamtsumme in Höhe von rund 411.000 Euro, wovon die Stadt etwas mehr als 40.000 Euro als Eigenmittel aufbringen muss. Davon sollen insgesamt 730 Kinder profitieren.

Tablets für benachteiligte Kinder

Was in Burg-Süd mittlerweile geschafft ist, soll jetzt so schnell wie möglich auch für die Grundschulen „Albert Einstein“, „Pestalozzi“ und in Niegripp erreicht werden. „Für die drei Einrichtungen erwarten wir die Fördermittelbescheide in den kommenden Tagen“, so Tippelt. Die notwendigen Arbeiten sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein, so dass dann alle Burger Grundschüler digital arbeiten können. Auch diejenigen, die aus sozial benachteiligten Familien kommen. Für sie werden nach einem speziellen Förderprogramm in Höhe von rund 44.000 Euro leihweise Tablets zur Verfügung gestellt. Die Schule Burg-Süd kann davon etwa 20 Geräte anschaffen.

Problem sind zu wenige Baufirmen

In Sachsen-Anhalt nutzen aktuell 700 Schulen den Digitalpakt. Nach Informationen des Landesverwaltungsamts haben die Schulen bislang rund 100 Millionen Euro abgerufen. Im Jerichower Land profitieren 19 Schulen von Fördermittel in Höhe von zwei Millionen Euro, teilte Pressesprecherin Denise Vopel mit. Landesweit hakt es allerdings vielerorts noch bei den dafür notwendigen Bauarbeiten. „Firmen sind schwer zu bekommen, Materialengpässe, Lieferschwierigkeiten und natürlich auch die Umstände durch Corona kommen derzeit als Hindernisse für eine schnelle Umsetzung der Digitalisierung unserer Schulen hinzu“, sagt der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye.