1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Eine Perspektive für die alte Schwab-Schule?

Verwaltung will dem Burger Stadtrat am 4. Juli Diskussionspapier zu den Grundschulen vorlegen Eine Perspektive für die alte Schwab-Schule?

Von Steffen Reichel 04.06.2013, 03:18

Sinkende Schülerzahlen und steigende Kosten, vor allem für Energie, sind die Ausgangspunkte eines Diskussionspapiers zur weiteren Entwicklung der Burger Grundschulen, das den Stadträten von der Verwaltung am 4. Juli übergeben werden soll.

Burg l Während es im Burger Stadtgebiet an den vier Grundschulen Einstein, Pestalozzi, Niegripp und Süd derzeit noch 632 Grundschüler gibt, wird deren Zahl bereits 2021 auf unter 600 sinken. Für 2030 sind dann noch 500 Grundschüler prognostiziert, für 2036 noch 460. Die Zahlen machen deutlich, dass eine der vier Grundschulen langfristig nicht zu halten ist. Mit dieser Tatsache werden die Burger Stadträte in einem Diskussionspapier konfrontiert, das die Verwaltung erarbeitet hat und am 4. Juli verteilen will. Die Fraktionsvorsitzenden und die Grundschulleiterinnen wurden bereits in einer gemeinsamen Beratung mit der Verwaltungsspitze über den Inhalt informiert.

In dem Papier werden Varianten durchgespielt, wie sich die Grundschullandschaft in der Stadt Burg zukünftig entwickeln könnte. Bürgermeister Jörg Rehbaum sagte der Volksstimme gestern, dass man die Ausgangslage und die möglichen Perspektiven breit ausgeleuchtet habe, um eine Grundlage für eine umfassende Diskussion zu haben. Herausgekommen sind acht Seiten plus sechs Seiten Anlagen.

"Alle dargestellten Varianten sehen erst einmal vor, die Grundschule Niegripp als ländliche Schule mit besonderem Profil, die auch von den Eltern gut nachgefragt wird, zu erhalten", erläuterte Rehbaum die Grundsätze des Papiers. Auch Schließungen der Grundschulen Pestalozzi und Einstein würden nicht infrage kommen, da diese mit Fördermitteln saniert worden seien. Damit bleibt die Grundschule Burg-Süd auf der Agenda - wie schon seit Jahren.

Rehbaum erinnerte an den Winter 2011/2012, als festgestellt wurde, dass der Energieverbrauch in der weniger als teilsanierten Südschule doppelt so hoch ist wie in der vergleichbaren, sanierten Einsteinschule. Auch bei einigen Stadträten schrillten da die Alarmglocken. Rehbaum: "In die Süd-Schule haben wir vor einigen Jahren lediglich etwa eine Million Euro investieren können. Das Geld ging vor allem in die Brandschutz-Ertüchtigung, wie es vom Landkreis verlangt war. Eine weitergehende Sanierung war und ist durch die Stadt Burg nicht leistbar, da diese ohne Fördermittel erfolgen müsste."

Aber eine Schließung der Süd-Schule von heute auf morgen ist von der Stadtverwaltung weder angedacht noch machbar, da die aktuell 109 Schüler aus Kapazitätsgründen nicht einfach auf die anderen Grundschulen aufgeteilt werden können.

Deshalb gibt es die Überlegung, die Grundschule Süd allmählich auslaufen zu lassen, aber, so die Vorzugsvariante der Verwaltung, nicht an ihrem bisherigen Standort. Rehbaum: "Das Szenario ist, dass die Süd-Schule komplett in die alte Clara-Schwab-Schule, die vorher zu sanieren ist, umzieht und so lange erhalten bleibt, bis sie wegen der abnehmenden Schülerzahlen nicht mehr gebraucht wird." Damit würde man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Das energieintensive Gebäude in Burg-Süd könnte aufgegeben werden, das denkmalgeschützte Schulhaus in der Innenstadt würde wieder belebt und hätte nach seiner zeitlich begrenzten Nutzung als Grundschule durch seinen exponierten Standort gute Perspektiven für eine Nachnutzung.

Bürgermeister Jörg Rehbaum geht davon aus, dass eine Sanierung der Schwab-Schule mit Fördermitteln bis 2018 realisiert werden könnte.

Als Zentralhort, wie ebenfalls im Diskussionspapier angedacht, würde die Schwab-Schule nach Rehbaums Auffassung übrigens nicht infrage kommen. Sie sei dafür schlichtweg zu klein.

Auch von einer Erweiterung der Grundschul-Standorte Pestalozzi und Einstein hält der Bürgermeister wenig, da die Investition wegen der insgesamt sinkenden Schülerzahlen nicht nachhaltig wäre.