Naturschutz Elbe: Hinweise auf Natura 2000 auf Schritt und Tritt
Die Oberste Naturschutzbehörde des Landes stellt an der Elbaue zwischen Saalemündung und Magdeburg Schilder für mehr Umweltbewusstsein auf.

Hohenwarthe/Lostau/Gerwisch - Ein Schilderwald mit – zugegeben – recht kleinen Schildern ist entlang der Elbe zwischen Biederitz und Hohenwarthe entstanden. In regelmäßigen Abständen wurden im Auftrag der Obersten Naturschutzbehörde des Landes Sachsen-Anhalt Schilder aufgestellt, die auf das FFH-Gebiet 0050 Elbaue zwischen Saalemündung und Magdeburg hinweisen und dazu auffordern, sich in dem Gebiet so zu verhalten, dass die Lebensräume und Naturausstattung nicht beeinträchtigt und Tiere nicht gestört werden.
Allerdings müssen Radfahrer und Wanderer schon anhalten, um die Schrift auf den kleinen Schildern, die von der Grundbrücke in Lostau, auf dem Weinberg bei Hohenwarthe bis zu den Sandbergen bei Gerwisch zu finden sind, lesen zu können.
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Das Flora-Fauna-Habitat (FFH) 0050 erstreckt sich auf 6589 Hektar über neun Städte und Gemeinden: Möser, Biederitz, Zerbst, Schönebeck, Barby, Magdeburg, Barleben, Gommern und Wolmirstedt entlang der Elbe von der Saalemündung bis zum Wasserstraßenkreuz. Darin liegen unter anderem die Naturschutzgebiete Weinberg Hohenwarthe oder Kreuzhorst.
Streng geschützte Pflanzen
Am Weinberg ist vor allem der wärmeliebende Steppen- und Sandtrockenrasen schützenswert. Auf den Dünen bei Gerwisch wurde 2010 eine kleine Population der Sand-Silberscharte entdeckt. Die streng geschützte Pflanze verfügt auf dem Lübser Heuberg dank intensiven Schutzes über ein großes Vorkommen.
Der Schutzcharakter des FFH-Gebietes geht auf Natura 2000 zurück. In diesem Rahmen haben sich die EU-Mitgliedsstaaten verpflichtet, ein zusammenhängendes Netz besonderer Schutzgebiete zu entwickeln, um Lebensräume und Arten als Teil des Naturerbes zu erhalten. In Sachsen-Anhalt sind 11,3 Prozent der Landesfläche als Natura 2000-Gebiete ausgewiesen worden. Beim größten Gebiet handelt es sich um die Colbitz-Letzlinger Heide mit mehr als 19 000 Hektar.