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Entsorgung Müllbetonblöcke müssen auf Sonderdeponie

Die Entsorgung von eingelagerten Materialien in Vehlitz muss neu organisiert werden.

Von Andreas Mangiras 26.03.2018, 08:00

Vehlitz/Burg/Genthin l Der Kreistag hat grünes Licht gegeben, dass die ursprünglich im Vorjahr geplante, aber ins Stocken geratene Entsorgung von Abfällen auf der ehemaligen Ziegelei Sporkenbach in Vehlitz jetzt erledigt werden kann. Das Gremium stimmte nach Vorbereitung im Umwelt- und im Kreisausschuss einer haushaltsrechtlichen Umbuchung ins Jahr 2018 zu. Er stimmte am Ende der haushaltsrechtlichen Übernahme des für 2017 geplanten Kostenpostens von 272.000 Euro als außerplanmäßige Ausgabe für dieses Jahr zu.

Der nach einer EU-weiten Ausschreibung an eine Firma aus Bad Düben vergebene Auftrag hatte nicht fristgerecht erfüllt werden können. Die Entsorgung der Materialien habe sich als schwieriger herausstellte, als von der beauftragten Firma geplant.

Nach Angaben der Verwaltung nahmen von der beauftragten Firma ins Auge gefassten Entsorger die zuvor untersuchten Materialien nicht an. Als Begründung nannte die Verwaltung „die Eigenart der Abfälle am Standort und rechtliche Beschränkungen“.

Die beauftragte Firma aus Düben habe deshalb nach neuen Entsorgungswegen suchen müssen. Das kostete Zeit und machte nun die Transaktion in den kreislichen Haushalt 2018 erforderlich.

Bis Mitte Februar waren zwei von vier zu entsorgenden Abfallfraktionen entsorgt.

Aktuell laufen Gespräche mit in Frage kommenden Entsorgungsanlagenbetreibern und Behörden, „um die rechtskonforme Entsorgung der restlichen Abfallfraktionen (vorgemischte und verfestigte Abfälle) sicherstellen zu können“, teilte die Verwaltung dem Kreistag mit.

Bevor der oberirdisch gelagerte Müll nicht entsorgt ist, können Sicherungs- und Sanierungsarbeiten an der Vehlitzer Deponie nicht beginnen. Gefüllt ist die Deponie unter anderem mit riesigen Blöcken aus Müllbeton (geschredderter Abfall mit Zement angereichert). Sie müssen als Sondermüll sicher entsorgt werden.

In der eigentlichen Anlage hatte der frühere Betreiber das Material zusammengemischt, das teils aus legalem Bauschutt bestand, aber eben auch aus geschredderten hausmüllähnlichen Stoffen. Das Gemisch wurde in Größenordnungen in der angrenzenden Tongrube verfüllt. Die großen Blöcke aus sogenanntem Müllbeton (geschredderter Abfall mit Zement angereichert) findet sich im gesamten Bereich des Vehlitzer Geländes: Als Trennwände, als Betriebsstraße und Befestigung der Fläche.

Das Sanierungs-Konzept für die frühere Deponie hat einen finanziellen Umfang von 2,4 Millionen Euro. Nach Kreisangaben soll es in diesem Jahr umgesetzt werden.

Die dringend nötige Sanierung steht auch im Zusammenhang mit kontaminiertem Sickerwasser in den Anlagen. Die Grünen hatten im Herbst 2017 Anzeige erstattet. Das Problem sei seit 2015 bekannt. Es sei aber nicht wirkungsvoll dagegen unternommen worden.

Der Kreis wies seinerzeit die Kritik zurück. Entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen habe die Verwaltungs- behörde versucht, zunächst den Eigentümer in die Pflicht zu nehmen. Das hat wohl weder bei der inzwischen insolventen Betreiberfirma noch beim Insolvenzverwalter geklappt. Dafür verstrich nach entsprechenden Aufforderungen und Mahnfristen wertvolle Zeit.