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Erfolg für Polizei Vermisster wird mit Hubschrauber aufgespürt

Ein 65-Jähriger aus Burg ist von der Polizei mithilfe einer Wärmebildkamera gefunden worden. Aufgrund der Kälte war Eile geboten.

Von Juliane Just 21.02.2018, 00:01

Burg l Es ist 1.30 Uhr. Es herrschen minus sieben Grad Celsius. Im Polizeirevier Jerichower Land geht ein Notruf ein. Seit zwei Stunden fehlt ein 65-jähriger, dementer Mann aus einer Betreeuungseinrichtung. Wo er hingegangen ist, ist unklar. Die Polizeihubschrauberstaffel Sachsen-Anhalt wird angefordert, um dem Mann zu finden, bevor er erfriert.

„Es bestand Gefahr für Leib und Leben. Wir mussten also dringend handeln“, sagt Kathleen Gerike, Pressesprecherin der Landesbereitschaftspolizei Sachsen-Anhalt. Die Besatzung flog nach Burg und begann dort, das Stadtgebiet aus der Luft abzusuchen. Währenddessen durchsuchten die Polizeikräfte am Boden die Umgebung.

Nach 40 Minuten der Suche erzielt die Wärmebildkamera einen Treffer: Deutlich hebt sich eine Person leuchtend vom dunklen Untergrund ab. Dieser bewegte sich laut Polizei „mit Tippelschritten“ auf einem Feldweg etwa eineinhalb Kilometer entfernt von Burg. Die Polizeikräfte am Boden konnten den dementen Mann identifizieren. Er wurde in seine Wohneinrichtung zurückgebracht.

Die Polizeihubschrauberstaffel Sachsen-Anhalt unterstützt die Bodenkräfte bei der Fahndung, bei Umweltdelikten, Gewässerüberwachungen, Observationen – oder eben Vermisstensuchen. „Die Kollegen sind oft im Einsatz, wenn es um Vermisste geht“, sagt Kathleen Gerike. Vor allem, wenn es draußen kalt sei, sei die Wärmebildkamera eine immense Hilfe. Diese arbeitet mit Infrarotstrahlen und kann Temperaturunterschiede dadurch sichtbar machen.

Einen Radius von bis zu 2,5 Kilometer kann ein Hubschrauber absuchen. „Man kann Personen aus der Luft ziemlich genau erkennen und sehr nah heranzommen“, erklärt Gerike. So kann die Polizeihubschrauberstaffel ein großes Gebiet innerhalb kürzester Zeit nach vermissten Personen durchsuchen.

Zwei Wanderer, die im Harzer Wald feststeckten, konnten im vergangenen ebenfalls durch die Hubschrauberstaffel gefunden werden. In dem unwegsamen Gelände sind die fliegenden Einsatzkräfte Gold wert – die Polizeikräfte am Boden müssten sonst ganze Waldgebiete und steinige Untergründe durchforsten. Doch gerade bei Wander- oder Kletterunfällen ist die Zeit ein wichtig er Faktor.

Wie bei dem Mann aus Burg spielen in solchen Notlagen vor allem die Temperaturen eine wichtige Rolle. Gleicht sich der menschliche Körper immer mehr der Außentemperatur an und droht zu erfrieren, ist die Wärmedifferenz zur Umgebung ab einem bestimmten Punkt für die Wärmebildkamera nicht mehr zu erfassen. Die Person wird dann immer blasser auf der Darstellung. Je kälter es also ist, desto dringlicher ist die Suche.