1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Bildungsstätten ziehen Preise an

Gebühren Bildungsstätten ziehen Preise an

Die Kursgebühren für Kreisvolkshochschule und und die Kreismusikschule steigen ab Mitte 2019. Eine Grund dafür sind neue Richtlinien.

Von Susanne Klose 25.05.2019, 01:01

Burg/Genthin l Für Kurse der Kreismusikschule „Joachim a Burck“ sowie der Kreivolkshochschule (KVHS) Jerichower Land müssen Teilnehmer zum 1. August beziehungsweise zum 1. Juli tiefer in die Tasche greifen. Darüber informierte KVHS-Leiterin Yvonne Nitzsche im Ausschuss für Bildung und Kultur des Kreistags. „Wir nehmen im Kerngeschäft mit den Standardkursen ohne Projektförderung im Jahr 100 000 Euro von den Teilnehmern ein und geben etwa für Honorare und Fahrkosten der Lehrkräfte 100 000 Euro aus, verdeutlichte Nitzsche die finanzielle Lage der Einrichtung. Dazu kommen noch Fördermittel vom Bund für einzelne Projekte und Integrationskurse sowie finanzielle Zuschüsse vom Landkreis.

Die Preissteigerung sei angemessen, erklärte Landrat Steffen Burchhardt (SPD). „Zuletzt hatten die Einrichtungen vor mehr als zehn Jahren die Preise angepasst.“ Was auch in die aktuelle Entgelterhöhung mit einfließt: die Änderung der Förderrichtlinien seitens des Landes. „Seit 2013 war die Teilnehmeranzahl in den Kursen kein Kriterium für mögliche Fördermittel“, erklärt Yvonne Nitzsche. Das hat sich zum 1. Januar geändert. Eine Ausnahme hat das Land für Flächenlandkreise wie das Jerichower Land erlassen: Ab fünf Teilnehmern ist eine Förderung möglich. Ein zweischneidiges Schwert. Zum einen sind dadurch bereits kleinere Kurse realisierbar, lag doch die Mindestteilnehmerzahl bisher bei sieben Personen. Andererseits müsse die Volkshochschule sowohl die Lehrkräfte als auch deren Anfahrt bezahlen – und das rentiere sich so nur bedingt.

Die Konsequenz: eine Erhöhung der Kursgebühren mit einer Staffelung nach Teilnehmerzahl. So wird die Teilnahme im Bereich Arbeit und Beruf sowie Gesundheitskurse fünf Euro pro Stunde bei einer Kursgröße ab fünf Personen kosten, ab acht Teilnehmern vier Euro. „Wir wissen, dass das für viele hier im Landkreis viel Geld ist“, betont Nitzsche. Deshalb vereinheitlicht die Kreisvolkshochschule die bestehenden Ermäßigungen auf 25 Prozent. Dies gilt unter anderem für Bezieher von Arbeitslosengeld I und II, Schüler, Studenten, Auszubildende, Empfänger von Rentenbezügen oder Elterngeld sowie für Teilnehmer, deren monatliches Einkommen nicht über 1000 Euro brutto liegt. „Uns ist wichtig, dass die Kurse immer noch für alle Bürger im Kreis bezahlbar bleiben“, so Landrat Steffen Burchhardt.

Auch die Kreismusikschule erhöht die Preise. Ab 1. August werden für eine Stunde Einzelunterricht à 45 Minuten pro Schuljahr 672 Euro statt wie bisher 648 Euro fällig. Im Vergleich zu Musikschulen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld liegt das Jerichower Land damit immer noch knapp 100 Euro unter den Schulen in Zerbst, Köthen und Bitterfeld. Auch hier sind steigende Kosten unter anderem für Lehrkräfte maßgeblich, erklärte Andreas Giebel stellvertretend für Schulleiter Rainer Voß.