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Havarie Schiff drohte im Elbe-Havel-Kanal zu sinken

Aus einem Schiff, das im Elbe-Havel-Kanal bei Burg von der Wasserpolizei gestoppt wurde, treten Schadstoffe aus. Das Leck gibt Rätsel auf.

Von Juliane Just 08.02.2018, 13:05

Burg l Nachdem die Wasserschutzpolizei eine erhöhte Verschmutzung des Elbe-Havel-Kanals bemerkt hat, ist die Ursache gefunden: ein Motorschiff, beladen mit knapp 1000 Tonnen Kohle. Zwischen Burg und Parchau wird das Schiff in Höhe der Firma Gilde Beton von der Polizei untersucht.

Das Problem an dem Einsatz: Es war nicht klar, wo genau sich das Leck im Schiff befindet und wie groß es ist. Mit einem Kran wurden insgesamt 150 Tonnen Kohle von dem Motorschiff, das seine schwarze Fracht von Hamburg nach Berlin bringen sollte, gehoben. „Das Schiff drohte zu sinken, deswegen mussten wir einen Teil der Ladung von Bord holen", so Wolfram Stukenberg, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Burg.

Das Leck wurde im Bereich des Laderaums des Schiffes vermutet. "Klar ist, dass vermehrt Schadstoffe austraten, wenn der Motor lief", sagt Christian Krams. Deswegen soll das Schiff geleichtert werden, die Ladung also komplett von Bord entfernt werden. Anschließend könne eine Maßnahme sein, das Schiff in eine Werft zu schleppen und im trockenen Zustand nach dem Leck zu suchen und es zu reparieren.

Bei dem Einsatz war außerdem unklar, welche Schadstoffe die ölig-bunten Schlieren im Elbe-Havel-Kanal hinterlassen hatten. „Wir wissen noch nicht, ob es sich um Öl, Dieselkraftstoff oder ein Kohlegemisch handelt", sagt Polizeioberkommissar Krams. Die Proben werden ins Labor gesendet, Ergebnisse gibt es nach mehreren Wochen. Die Wasserschutzpolizei geht von Dieselkraftstoff aus. Die Kollegen der Feuerwehr haben den Ölfilm auf dem Wasser entfernt, um eine Ölverschmutzung zu vermeiden.

„Bei solchen Vorfällen ist schnelles Handeln notwendig", sagt Armin Wernecke, Mitarbeiter im Biosphärenreservat Mittelelbe. Im Elbe-Havel-Kanal könnte die geringe Fließgeschwindigkeit ein Vorteil sein, denn so werden die Schadstoffe nicht so weit getragen wie es in der Elbe der Fall wäre. „Für das Gewässer, die Uferzonen und die Lebewesen bedeuten Schad- oder Kraftstoffe immer eine Schädigung", sagt Wernecke.

Beeinträchtigungen im Schiffverkehr auf dem Elbe-Havel-Kanal gab es trotz der Havarie nicht.