Landtagswahl Heimspiel für Kurze und die Union im Jerichower Land
Bei den Landtagswahlen setzt sich der Landestrend im Jerichower Land fort: Im Wahlkreis 6 (Burg) sind die CDU und ihr Direktkandidat Markus Kurze klare Wahlsieger.

Burg - Bei den Zweitstimmen erreichte die Union im Wahlkreis 6, zu dem die Stadt Burg sowie die Gemeinden Möckern, Biederitz und Möser gehören, 39,2 Prozent.
„Ich hatte im Wahlkampf ein gutes Gefühl und viele gute Gespräche, längst nicht so aggressiv wie 2016.“ Markus Kurzes Gefühl hat ihn nicht getrogen. Der CDU-Direktkandidat hat sein Mandat mit 38,2 Prozent der Erststimmen verteidigt und steht vor seiner fünften Wahlperiode.
Kurze war 2002 als CDU-Bewerber im Wahlkreis 6 (Burg) erstmals direkt in den Landtag von Sachsen-Anhalt eingezogen und hatte sein Direktmandat bei den Landtagswahlen 2006, 2011 und 2016 verteidigt.
In der CDU-Landtagsfraktion war Kurze von 2006 bis 2016 stellvertretender Vorsitzender und fungiert seit 2016 als parlamentarischer Geschäftsführer. Während Kurze vor fünf Jahren nur 28,5 Prozent der Erststimmen auf sich vereinigen konnte, steigerte sich der Burger erheblich auf nunmehr 38,2 Prozent.
„Mein Dank geht an meine treuen Wähler, Freunde und natürlich meine Familie“, sagte er im Gespräch mit der Volksstimme. Dass er zum wiederholten Mal das Direktmandat geholt hat, erfülle ihn mit Stolz, sei aber auch Verantwortung und Verpflichtung zugleich.
Er sei froh, dass die CDU nun mehrere Optionen für eine Koalition habe. Die Grünen seien zu ideologisch, das Land brauche Klima- und Umweltschutz, aber mit Augenmaß, so Kurze.
Wie bereits vor fünf Jahren war der AfD-Kandidat Kurzes Hauptkonkurrent um das Direktmandat für den Landtag. 2016 hatte Oliver Finzelberg (AfD) 22,8 Prozent der Erststimmen erhalten. Diesmal entfielen auf den AfD-Kandidaten Jan Scharfenort 21,6 Prozent der Erststimmen.
Die Direktkandidaten von Linken, SPD, Grünen, FDP, Tierschutzpartei und Basis, die ebenfalls im Wahlkreis 6 angetreten waren, spielten im Ringen um das Direktmandat im Landtag keine Rolle.
Bei Kurze-Herausforderer Jan Scharfenort von der AfD stand gestern Abend bei Redaktionsschluss noch nicht fest, ob er über die Landesliste seiner Partei in den Landtag einzieht. Für ein Statement war Scharfenort gestern Abend telefonisch nicht zu erreichen.
Die größten Verluste hat auch im Wahlkreis 6 die Partei Die Linke eingefahren, ist aber weiterhin drittstärkste Kraft in Land und Wahlkreis. Direktkandidatin Rebekka Grotjohann: „Es ist ganz deutlich, dass wir mit unseren Themen bei den Bürgerinnen und Bürgern nicht angekommen sind. Darüber werden wir in den nächsten Monaten mit uns ins Gespräch kommen.“
Für die SPD hatte Elrid Pasbrig im Wahlkreis 6 die Fahne hoch gehalten. Sie hätte sich gefreut, wenn es die Zahlen hergegeben hätten, dass die SPD elf Mandate errungen hat. Dann wäre sie sicher im Landtag gewesen. Der Wahlkampf habe sich aber auch so gelohnt, so Pasbrig.
Im Landestrend liegt auch im Wahlkreis 6 das Ergebnis der FDP, die nach zehn Jahren wieder in den Landtag einzieht. Direktkandidat Allard von Arnim gestern: „Wir haben uns riesig gefreut über das Ergebnis.“ Von Arnim selbst wird nicht im Landtag vertreten sein. „Ich hatte keinen Listenplatz, ich bin ehrenhalber angetreten.“
Weniger als im gesamten Land haben die Grünen bei der Landtagswahl im Wahlkreis 6 eingefahren: 4,4 Prozent.
Wiederum im Landestrend: die geringe Wahlbeteiligung im Wahlkreis 6: Nur 55,8 Prozent der Wähler haben ihre Stimme abgegeben. Bei der Landtagswahl 2016 waren es noch 63,5 Prozent. (Alle Zahlen Stand vom Sonntag, 6. Juni, 22.37 Uhr, 61 von 63 Wahlbezirken ausgezählt.)