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Herrentag Schlägerei in Gommern zum Herrentag

Himmelfahrt war die erste Gelegenheit, nach dem Corona-Lockdown wieder in die Gaststätte zu gehen. Außer in Gommern blieb es ruhig.

Von Nicole Grandt 23.05.2020, 01:01

Burg/Genthin l In einem Punkt sind sich sowohl die Polizei als auch die Kreisverwaltung einig: Der Himmelfahrtstag verlief nahezu beschaulich. Nur wenige Vorfälle ereigneten sich. Bei diesen war oft viel Alkohol im Spiel. Doch nicht nur wegen der wenigen Zwischenfälle war dieser Tag etwas Besonderes, es war auch der erste Tag, an dem die Wirte wieder größere Zahlen an Gästen empfingen, nachdem sie wegen der Corona-Pandemie die Türen verschlossen halten mussten. Angebote wie Eis und Getränke und das sonnige Wetter lockten die Menschen nach draußen. Feierstimmung lag in der Luft. Himmelfahrt sei für die Bewohner und Mitarbeiter des Landkreises ruhig verlaufen, resümiert Thomas Barz, Beigeordneter des Jerichower Landes.

Lediglich in Gommern sei es zu einem Vorfall gekommen, als die Kontrolleure einer Gaststätte von alkoholisierten Gästen verbal angegangen wurden. Kurz zuvor hatte das Ordnungsamt Gommern eine Kontrolle durchgeführt, und so reagierten die Gäste ungehalten auf eine weitere Kontrolle durch die Mitarbeiter des Landkreises. Auch die Polizei musste in Gommern tätig werden, berichtet Cordula Gobel, stellvertretende Sprecherin des Polizeireviers Jerichower Landes. Zwei stark alkoholisierte Gruppen gerieten aneinander. Nachdem ein Fahrradfahrer einen Mann angefahren hatte, entbrannte zunächst ein Streit, der in einer körperlichen Auseinandersetzung gipfelte. Dabei attackierte einer der Männer sogar sein Gegenüber mit einer Scherbe. Bei dem Streit der beiden Gruppen wurden vier Männer verletzt, der Rettungsdienst musste hinzukommen. Bis auf die Vorfälle, die sich in Gommern ereigneten, sei es tagsüber aber friedlich geblieben, so Gobel.

Auch in Genthin verlief der Tag ruhig. Und gesellig. Viele Leute trafen sich mit Freunden und Familien. Vor allem Radtouren waren beliebt und die Genthiner trafen sich – unter Einhaltungen der derzeit geltenden Vorschriften – zu Aktivitäten und Feierlichkeiten.

Thomas Barz wies darauf hin, dass die Kontrollen nicht aus Spaß, sondern für die Sicherheit der Menschen durchgeführt werden. „Wir achten ohnehin auch ohne Corona auf den Verbraucherschutz, und nun kam eben der Gesundheitsschutz dazu.“ An die Vorgaben haben sich laut Barz alle Wirte gehalten, wenn ein kleiner Mangel beispielsweise bei Sitzgelegenheiten auffiel, sei dieser sofort von den Wirten behoben worden. Barz zeigte sich erfreut über die unproblematische Kooperation mit dem Landkreis. „Es liegt uns ja auch am Herzen, dass die Wirte ihre Gäste empfangen und endlich wieder Umsatz machen können.“ Auch nach Himmelfahrt wird es Kontrollen zur Umsetzung von Hygienekonzepten geben, aber Barz betonte, dass die Gastronomie nicht mit Kontrollen überflutet werde. „Das werden die Lebensmittelkontrolleure übernehmen, die ja ohnehin den Betrieben Besuche abstatten.“

Während die einzige Auffälligkeit bei Kontrollen des Landkreises auf zu viel Alkohol zurückzuführen war, war auch bei den Vorfällen, bei denen die Polizei hinzugezogen wurde, Alkohol im Spiel. Cordula Gobel berichtet von einem gestürzten, alkoholisierten Radfahrer am früheren Abend des Herrentages. Später führte die Polizei Verkehrskontrollen durch. In Niegripp wurde ein alkoholisierter Fahrer gestoppt, der keine Fahrerlaubnis hatte. Das von einem Freund geliehene Auto war zudem nicht versichert. Auch in Hohenseeden war ein betrunkener Fahrer unterwegs und kam sogar von der Straße ab, während in Burg ein 20-Jähriger mit 1,7 Promille gestoppt wurde, als er mit quietschen Reifen durch die Stadt fuhr.