Kfz-Meister Klaus Kirchhoff hat 1998 in einer Stegelitzer Hofwerkstatt angefangen "Ich genieße die große Freiheit, jeden Tag eine Herausforderung meistern zu können"
Die Handwerker-Geschichte von Klaus Kirchhoff (57) beginnt am 1. Januar 1989 in einer kleinen Werkstatt auf dem elterlichen Hof in Stegelitz. Sein Gewerbe ist mit einem Fabrikat verbunden, das heute nicht mehr jeder kennt - dem Saporoshje.
Burg/Stegelitz l "Das war 1998." Daten und Termine hat Petra Kirchhoff ganz fix parat. Sie ist das Gehirn und die Seele der Bosch Car Service Filiale an der Zerbster Chaussee in Burg. Sie kümmert sich um Kunden, um Aufträge, um die Buchhaltung, und, und, und. Das Jahr 1989 war für das Unternehmen ein ganz besonderes: Kirchhoff zog mit seinem kleinen Team von Stegelitz nach Burg auf das Grundstück der Zänker Mühle. Aus der freien Werkstatt auf dem Dorfe wurde ein Markenprodukt in der Kreisstadt: "Wir mussten auf den Bau der Umgehungsstraße in Stegelitz reagieren. Aber wir haben diesen Schritt nie bereut", sagt Unternehmer Klaus Kirchhoff, der seit 1990 Mitglied der Kfz-Innung ist. Aber Petra Kirchhoff am Empfang kennt noch sehr viel mehr Termine. Nachdem ihr Bruder Klaus zwei Jahre lang allein an den Fahrzeugen werkelte, kam mit Jörg Bohne 1991 der zweite Schrauber dazu. Im Jahr darauf waren sie mit Steffen Jost schon zu dritt. Den großen Unterschied zu der Zeit vor der Wende erklärt Klaus Kirchhoff so: "Ich genieße die große Freiheit, jeden Tag neue Herausforderungen zu meistern."
Nach der Eingliederung in das Bosch-Service-System stieß Kirchhoffs Sohn Mike ein Jahr später zum Team. Vater Kirchhoff sagt: "Er hatte seinen Beruf in Hannover gelernt. Und zu dieser Zeit fehlte uns tatsächlich ein Elektriker." Wieder zwölf Monate später unterschrieb Jens Paslack seinen Vertrag. Hinzu kommt Yvonne Viehstädt, die im Büro mitarbeitet. Mit seiner Truppe betreibt Meister Kirchhoff auch einen Pannenservice als 24-Stunden-Dienst mit zwei großen Abschleppwagen. Der Chef sagt: "Ich bin sehr stolz auf meine Kollegen, die mich in all den Jahren begleitet haben. Sowohl menschlich als auch fachlich ist unsere Belegschaft eine perfekte Mischung." Wenn er seine Mannschaft lobt, spricht Kirchhoff auch von einem trüben Erlebnis, als in einer Nacht drei Bundeswehr-Transporter in der Werkhalle brannten. Petra Kirchhoff: "Das war 2009."
Der Meisterbrief von Klaus Kirchhoff ist aus dem Jahr 1984. Seine Leidenschaft für den Saporoshje ist bis heute geblieben. Ein rotes Exemplar steht auf dem Firmengelände: "Wenn ich mal richtig viel Zeit habe, wird das Auto anständig restauriert." Sein Beruf gelernt hat Kirchhoff bei der PGH in Burg. Sein damaliger Meister ist der heutige Obermeister Manfred Krüger. Eine wesentliche Änderung beschreibt Kirchhoff so: "Vorbei sind die Zeiten des Mangels bei den Ersatzteilen." Geblieben ist die Liebe zu den Autos aus der guten alten Werkstattzeit in Stegelitz.