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Soziales Engagament gegen Schmutz und Graffiti Im Altersheim, in Kitas, in Vereinen: Darum legen Schüler in Möckern einen freiwilligen Tag ein

Saubermachen, Malern, Seniorenheim besuchen: Rund 200 Schüler der Gemeinschaftsschule Möckern legen einen sozialen Tag ein. Warum sie ihren Heimatort aufpolieren.

Von Stephen Zechendorf 13.06.2024, 10:00
Schüler der Gemeinschaftsschule Möckern malerten am Mittwoch das  Buswartehäuschen in ihrem Heimatort.
Schüler der Gemeinschaftsschule Möckern malerten am Mittwoch das Buswartehäuschen in ihrem Heimatort. Foto: S. Zechendorf

Möckern - Halbstarke, die Bushaltestellen malern, statt sie mit Graffiti zu beschmieren. Schüler, die haufenweise Müll aufsammeln, statt Chipstüten ins Gebüsch zu werfen. Was ein wenig nach „verkehrter Welt“ klingen mag, ist die Vision, die in der Möckeraner Gemeinschaftsschule „Am Park“ nun zur Realität werden soll, an der es zuletzt thematisch um Drogen ging.

Etwa fünf Stunden lang sollen sich junge Menschen einbringen

Der „Soziale Tag“ soll erstmalig am Dienstag, 18. Juni 2024, für Schüler der Gemeinschaftsschule „Am Park“ Möckern, stattfinden.

„Dieser Tag soll den Schülern die Möglichkeit geben, sich in ihrer Ortschaft gemeinnützig zu engagieren. Sie übernehmen damit Verantwortung für sich und andere in der Gemeinde und werden optimaler Weise für soziale oder auch politische Zusammenhänge sensibilisiert“, heißt es in einem Schreiben der Schulleitung, das schon vor Monaten an alle Ortsbürgermeister der Einheitsgemeinde geschickt worden war. Die Idee: die Schüler aus einer Ortschaft engagieren sich für etwa fünf Stunden in ihrem jeweiligen Heimatort.

Zehn Orte machen mit

Die Ortsvertreter wurden im Vorfeld gebeten, den Schülern sinnvolle Aufgaben zu geben. „Vorstellbar wären dabei Projekte wie Denkmalpflege, Vereinsarbeit, Müllsammelaktionen, Tätigkeiten in den Ortsfeuerwehren oder Instandhaltungsmaßnahmen auf Spielplätzen, in Kirchen, Kindertagesstätten und Grundschulen, etc.“, heißt es in dem von Schulleiterin Heike Fischbach unterzeichneten Schreiben.

Und der Rücklauf aus den Orten kann sich sehen lassen, so Schulleiterin Heike Fischbach nun im Volksstimmegespräch. Zehn Ortschaften meldeten geeignete Projekte an, bei denen sich die Jugendlichen nützlich machen können. In Lübars soll zum Beispiel der dortige Spielplatz Ziel der Schüler aus Lübars sein. In Loburg und Möckern werden gleich mehrere Schülergruppen unterwegs sein.

Breites Spektrum an Aufgabenfeldern kann beackert werden

Während in Möckern die Bushaltestellen gesäubert werden sollen, schwärmen in Loburg die Gruppen unter anderem auf den Storchenhof, zum Sportplatz und ins Seniorenheim aus. Eine weitere Gruppe der Schüler besucht auf Anregung einer Klassenlehrerin eine Senioreneinrichtung in Gommern. Ungefähr 200 Schüler der Gemeinschaftsschule „Am Park“ in Möckern beteiligen sich an der Premiere vom „Sozialen Tag“.

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Der Aktionstag soll nach Möglichkeit ein fester Termin im Kalender der Schule werden, so Heike Fischbach. „Gerne können wir das jetzt jedes Jahr machen. Schön wäre es, wenn das ein Selbstläufer wird, mit viel Elternbeteiligung und in noch mehr Orten“, so die Schulleiterin, die „für das erste Mal sehr zufrieden“ mit der Resonanz aus den Ortschaften ist. Und: „Die Idee fanden alle Ortsbürgermeister gut, auch wenn nicht alle ein eigenes Projekt in ihrem Ort organisieren konnten.“

Auch im eigenen Interesse

Hauptaktionstag ist zwar erst der kommende Dienstag, weil an diesem Tag aber auch eine Klassenfahrt stattfindet, nutzten die Schüler aus Büden schon den gestrigen Tag, um in ihrem Heimatort anzupacken.

Die scheidende Ortsbürgermeisterin Erika Specht hatte in Absprache mit ihrem Ortschaftsrat die Bushaltestelle im Ort als Arbeitseinsatz auserkoren. Pinsel, Farbe und weiteres Werkzeug lagen bereit, und so konnten die Wände des gemauerten Wartehäuschens neu gemalert und Schmierereien überpinselt werden. Auch die abmontierten Sitze im Wartehäuschen wurden wieder angeschraubt.

Voller Motivation waren die jungen Menschen aus den Klassenstufen 6 und 9 bei der Sache. „Wir stehen hier ja jeden Morgen und wollen auch, dass es schön aussieht“, sagte beispielsweise Neuntklässlerin Nele Berteau.