Den Kinderschuhen entwachsen In feierlichen Gottesdiensten werden 18 neue Gemeindemitglieder in Möckern und Loburg aufgenommen
Traditionell finden am Pfingstwochenende in der evangelischen Kirche Konfirmationen statt. Auch in Möckern und Loburg wurden am Wochenende 18 junge Christen in ihren Gemeinden als vollwertige Mitglieder aufgenommen.

Möckern/Loburg - 16 Konfirmanden galt es am Wochenende in der Möckeraner Stadtkirche St. Laurentius zu konfirmieren. Die hohe Zahl erklärt sich durch den Umstand, dass die Konfirmation im vergangenen Jahr coronabedingt nicht hatte stattfinden können.
16 junge neue Gemeindemitglieder – das bedeutete auch jede Menge Familienangehörige, die dem Konfirmationsgottesdienst beiwohnen wollten. Der Gemeindekirchenrat und Pfarrer Martin Vibrans beschlossen daher, drei Gottesdienste auf zwei Tage zu verteilen.
Natürlich machte sich auch in diesem Jahr die Pandemie bemerkbar: In allen Veranstaltungen hatten die mit der Organisation Beauftragten dafür Sorge getragen, dass Hygieneregeln eingehalten werden. Gottesdienstbesucher mussten sich anmelden und wurden nach Familien im Gotteshaus platziert.
Konfirmation anders als vorgestellt
„Heute sagt Ihr Ja zu Gott und seiner Kirche und das in einer Zeit, in der ihr vielleicht gar nicht so genau spürt, dass Gott für Euch da ist. Wir alle hätten uns diesen Tag sicher anders vorgestellt“, so Pfarrer Martin Vibrans zu den Konfirmanden.
Zu Beginn seiner Predigt hielt der Möckeraner Pfarrer ein Paar Babyschuhe in die Höhe. Schuhe, denen die Konfirmanden längst entwachsen seien: „Aber Ihr seid auch innerlich gewachsen. Ihr steht auf eigenen Füßen und geht eigene Wege.“
„Der Glaube an Gott ist kein Fertigprodukt“
In der Loburger St. Laurentiuskirche gab es nur zwei Konfirmanden. Weitere für das Pfingstwochenende geplante Gottesdienste in Leitzkau und Güterglück waren kurzfristig in den Herbst verschoben worden, teilte Pfarrer Georg Struz mit. Der Loburger Pfarrer erinnerte in seinen Worten an die Konfirmanden an die Zeit, bevor Internet und Navigationssysteme zur Selbstverständlichkeit wurden, wohl aber der Glaube den Menschen führen kann: „Nur wenn ich weiß, wo ich bin, kenne ich auch die Richtung, in die ich will. Wo fühle ich mich zuhause, stehe ich zu meinen Worten?“, so Georg Struz. Er mahnte: „Der Glaube ist kein Fertigprodukt. In Krisenzeiten kann der Glaube auf eine harte Probe gestellt werden.“
Christen brauchen andere Christen
Mit der Konfirmation sind die jungen Leute – alle im Alter von etwa 14 Jahren – religionsmündig, also vollwertige Mitglieder der Gemeinde, mit allen Rechten und Pflichten. In dem Segnungsgottesdienst bekennen sich junge Menschen zum christlichen Glauben und bekräftigen damit ihre Aufnahme in die christliche Gemeinde, welche meist mit der Taufe im Säuglingsalter erfolgte. Eine Ausnahme gab es am Pfingstsonntag in Loburg. Hier wurde ein Konfirmand zuvor getauft.
In den Gottesdiensten von Loburg und Möckern riefen die Pfarrer die Gemeindeglieder dazu auf, die Neuaufgenommenen zu begleiten: „Diese jungen Menschen brauchen andere Christen“, sagte in Möckern Pfarrer Vibrans. Nahezu gleichlautend sein Amtskollege Struz in Loburg: „Man kann nur Christ sein zusammen mit anderen.“



